Volltext: Die Pfarrkirche zu St. Stephan in Braunau am Inn

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Hunderts geschaffen. Leider sind! die alten Schnitzereien 
nur mehr teilweise erhaltest, denn die Figuren in der 
Predella, die Mutter Gottes im Mittelfchreine und 
die drei Bischöfe imi Gesprenge, sind neu und wurden 
bei einer Restaurierung ilm! Jahre 1877 zu Burghauserl 
hergestellt. Alt ist dagegen der Stammbaum Christi, 
der in reicher plastischer Darstellung die Innenseite 
der Flügel des Schreines schmückt. Von besonderem 
Werte sind aber die 6 Gemälde an der Außenseite der 
vier Flügel (Schrein und Predella), welche einen 
Marienzyklus darstellen: Maria Verkündigung, Ma 
ria Heimsuchung, Geburt Christi, Opferung der drei 
Könige, Darstellung Jesu im Tempel und Mariens 
Tod. Auch die Bildsnisse der 4 weiblichen lHeiligen 
(darunter S. Apollonia und S. Barbara) auf dien 
festen Flügeln sind gute Darstellungen. Am höchsten 
wird das Bild: der Tod der hl. Maria gewertet. 
7. Maria-Lourdeskatzelle. 
Kapelle mit altem gotischen Netzgewölbe und neu- 
gotischem Maria-Lourdes-Altar, ohne Kunstwert. 
Wenn wir uns nun wieder von vorne der Kä- 
pellenreihe auf der Süd-(Epistel-)feite zu 
wenden, so müssen wir vorerst an einem alten barocken 
Seitenaltare vorbei, welcher aus der Schule der Ge 
brüder Martin und Michael Zürn zu Burghausen 
stammt. Dieser Sebastiansaltar ist der einzige, 
der von den drei alten Hauptaltären der 
Zürn schule erhalten blieb. Wir sprachen schon bei 
der Besprechung des alten Hochaltares von der Wert- 
zerstörung in künstlerischer Hinsicht, welche noch nach 
der letzten Jahrhundertwende nicht verhindert wer 
den konnte. Vielleicht ist hier her geeignete Platz, kur>z 
über die Bildhauerfamilie der Zürn zu berichten, die 
für Braunau Me Ähnliche Bedeutung hatte wie die 
Schwanthaler für Ried und M. Guggenbichler für 
Mondsee. Diese drei Familien stammten aus dem 
schwäbisch-alemannischen Gebiete. Sie sind für die ba 
rocke Plastik des Braunauerbezirkes in der zweiten
	        
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