Volltext: Festschrift zur Eröffnung der Neubauten der Tabakfabrik Linz

Vorräumen, in den zwischen den Mittelsäulenreihen durchlaufenden Hauptverkehrs¬ 
flächen aller Obergeschosse und in den Seitenfeldern mehr oder weniger feuchtklimati¬ 
sierter Lager- und Arbeitsräume; Flözterrazzo in den Klima- und einigen Geräte¬ 
kammern sowie in den Dachaufbauten; Linoleum in den Seitenfeldern der meisten 
Arbeitssäle und in den Kanzleien; Gummi in den Elektroschaltkammern, in den Kleider¬ 
ablagen und als Stufenbelag; Zementestrich im Kellergeschoß. 
Alle Gebäudeteile sind mit Flachdächern ausgestattet; den oberen Abschluß der 
Dachhaut beim Haupt- und Flügeltrakt bildet ein Schutzbelag aus bewehrten Beton¬ 
platten, deren Fugen mit Asphalt ausgegossen sind. Saum- und Gesimsabdeckungen, 
Rinnen und äußere Abfallrohre sind ebenso wie die Eindeckung des Hallenanbaues aus 
Kupferblech hergestellt; aus dem gleichen Werkstoff bestehen die Sprossen der auf dem 
Hallendach aufsitzenden, kittlos ausgeführten Oberlichten. 
Das zweite Fabrikationsgebäude, an der Donaulände in der Verlängerung des 
Tabakspeichers I gelegen und mit diesem durch eine Oberbrückung mit eingehängtem 
Förderschlauch verbunden, ist seit Frühjahr 1932 im Bau. Er weist sechs Geschosse auf, ist 
gegen 57 Meter lang und nach Bauart, innerer Ausstattung und Schauflächengestaltung 
weitgehend dem Haupttrakt des Ludlgassenbaues angeglichen. Die hauptsächlichsten 
Abweichungen betreffend die Ausbildung der Deckenfelder, die als über das Stahl¬ 
trägergerippe durchlaufende Eisenbetonplatten hergestellt und zum Teile für erheblich 
größere Nutzlasten (im 1. und 2. Stock für 2400 Kilogramm-Quadratmeter) bemessen 
sind; ferner die Ausbildung der Umfassungswände, bei denen mangels einer Feucht¬ 
klimatisierung besondere Wärmeschutzvorkehrungen (wie Zellenbetonummantelung der 
Außenständer und Korkplattenverkieidung an den inneren Wandflächen) entbehrlich 
waren. 
Da das Einfahrtsgeleise der Schleppbahn den östlichen Teil des Gebäudes so durch¬ 
quert, daß das stirnseitig angeordnete Stiegenhaus der unmittelbaren Verbindung mit 
dem Keller- und Sockelgeschoß des Haupttraktes ermangelt, mußte hier eine vom Keller 
zum 1. Stock führende Nebentreppe eingebaut werden. Sämtliche Geschosse stehen 
miteinander durch einen für Waren- und Personenförderung eingerichteten Aufzug in 
Verbindung. Zur Abwicklung des Außenverkehres mittels Bahn oder Kraftwagen dienen 
zwei zunächst des Aufzuges befindliche Laderampen. 
Die Leistungsfähigkeit des alten, dem Jahre 1911 entstammenden Kessel- und 
Maschinenhauses, schon vor Ingangsetzung des Fabrikausbaues so ziemlich erschöpft, 
war dem vervielfachten Wärme- und Kraftbedarf der großen Neubauten und ihrer be¬ 
trieblichen Einrichtungen nicht im entferntesten gewachsen. Da es nach Lage und Grund¬ 
rißgestaltung nicht erweiterungsfähig war, die Vorkehrungen für die Zufuhr und Stape¬ 
lung der Kohle und für die Wegschaffung der Verbrennungsrückstände vieles zu 
wünschen übrig ließen, die Kessel schwer bedienbar und zudem ebenso wie die anderen 
Betriebsausrüstungen zumeist veraltet waren, erwies sich die Errichtung eines neuen, den 
erhöhten Anforderungen entsprechenden Kraftwerkes als unumgänglich notwendig. 
Der im Spätherbst 1933 begonnene Bau wurde als Herz des- ganzen Arbeits¬ 
betriebes, soweit es unter den damaligen örtlichen Gegebenheiten tunlich war, inmitten 
des Hofraumes jener Gebäude situiert, die den meisten Dampf- und Kraftverbrauch 
Haben. Hiebei und für die Grundrißanordnung war auch zu beachten, daß Zubringung, 
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