Volltext: Die Handschrift 490 der Studienbibliothek in Linz [Textteil] ([Textteil] / 1989)

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Grüne Linien als Träger der Ornamentkomposition der 
"Fleuronnes" sind nur bei drei Zierbuchstaben (auf 
f. 34r) zu finden. Auf f. 32v aber füllt ein kurzes 
Ornamentband, das aus einer grünen, von rotem 
Linienschmuck umrankten Wellenlinie gebildet ist, die 
freigebliebene Fläche neben den vertikal angeordneten 
Buchstaben des mit einer Rankeninitiale beginnenden 
ersten Wortes der Seite (dadurch erhält die Textspalte 
einen geraden linken Zeilenrand). Dieses lückenfüllende 
Ornament stellt eine so enge Parallele zu den beiden 
Zierleisten dar, die den Absatz mit dem Prolog zum 
"Compendium" links und rechts einfassen (Abb. 82a 
und 82b), daß man annehmen kann, daß hier und dort 
derselbe Künstler am Werk gewesen ist. 
Offensichtlich wurde also die Lage mit dem Stammbaum 
Christi in demselben Skriptorium wie die "Historia 
scholastica" - also in Baumgartenberg - rubriziert, und 
ist sicherlich auch zur gleichen Zeit entstanden. 
7. Die Ikonographie der Darstellungen 
7.1. Die Ausschmückung des Stammbaumes 
Alle in der Handschrift enthaltenen Darstellungen 
sind auf der ersten Lage konzentriert. Einige sind ins 
"Compendium" selbst eingefügt, die übrigen sind 
Begleitdarstellungen zum Werk des Petrus von Poitiers; 
ihr Zusammenhang mit dem Bibelabriß wird weiter unten 
noch zu besprechen sein. 
Das "Compendium" selbst ist ein Gefüge aus mehreren 
genealogischen Ketten, die aus unter- und 
nebeneinandergesetzten und durch Doppellinien miteinander 
verbundenen Medaillons gebildet sind (Abb. 86 bis 89). 
Jedes dieser Medaillons steht für eine biblische Figur,
	        
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