Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1938 (1938)

mand ins Wochenend fährt, um sich 
aufzuhängen, sondern daß ruchlose 
Schurken die Wehrlosen überfie¬ 
len." Wie ifich'K beim Näherkom¬ 
men herausstellt, scheinen die 
schweren, toten Körper bereits 
vom Fensterbrett Hinabgeglitten zu 
sein, die Köpfe lagern hinterm 
Gitter. 
Plötzlich schreit die ganze Ver¬ 
sammlung auf. Der dunklere Kops 
hat sich bewegt! Die Retter sind 
nimmer zum halten, johlend und 
stampfend umdrängen sie das Fen¬ 
ster. 
Traumschwer und steif hebt Fred 
den Kopf: „Um Himmels willen, 
was ist los!?" Mäusi erwacht jäh 
und schreit gellend auf: „Fetzt sind 
wir verloren. . ." 
„Entschuldigen S'," tritt der An- 
sührer vor, „wir Haben glaubt, die 
Herrschaften wär'n ermord't wor¬ 
den." 
Da lacht Fred herzlich und das 
Mäusi lacht mit und die ganze Ver¬ 
sammlung lacht, daß es schallt. Dar¬ 
nach zertrampeln sie das Kresse- 
beet, um den Schlüssel zu suchen. 
Das sieht hernach einem granat¬ 
bombenzerwühlten Schlachtfeld sehr 
ähnlich, allein — was die Haupt¬ 
sache ist, der Schlüssel sperrt nach 
Zuhilfenahme des unterm Apfel¬ 
baum hervorgeholten Werkzeuges 
glänzend auf — von innen- 
und von außen . . . und- das Wo¬ 
chenend nimmt einen glücklichen 
Verlaus. 
Von nun an trägt Fred den Wo- 
chenenönestschlüssel an einem Kett¬ 
chen um den Hals gehängt und 
Mäusi ebenso den neubestellten 
Reserveschlüssel . . ., denn der 
Schlosser hat das mißhandelte Tür¬ 
schloß in dreitägiger saurer Arbeit 
wieder gebrauchsfähig gemacht. 
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Der Sonne entgegen 
Scherenschnitt von Martha Maria Klinger.
	        
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