Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1938 (1938)

ter int 16. Jahrhundert in öffent¬ 
liche Gaststätten verwandelten. 
Der große Nntzen nnd die Be¬ 
deutung des Zunftwesens tag 
darin, daß jedem Meister sein gu¬ 
tes Eitlkommen zugesichert wurde. 
Es gab keinen Konkurrenzkampf 
wie heute. Erst später wurden die 
Zünfte der Entfaltung von Ge¬ 
werben hinderlich, indem sie den 
neuen Verhältnissen nicht mehr 
angemessen waren und sie zu sehr 
einengten. Im 16. Jahrhundert 
tritt die Ungleichheit des Besitz¬ 
standes schon üentlich -hervor, cs 
beginnt die kapitalistische Bewe¬ 
gung im Erwerbsleben, begleitet 
vom Zerfall des Znnftwesens und 
dem Niedergang des Handwerkes. 
Das Zunftwesen beruhte auf 
dem gerechtfertigten soliden 
Grundsätze: Wer etwas gelten 
wolle, soll etwas gelernt haben 
und verstehen. Der Besitz einer 
Fertigkeit war der Stolz der 
Znnftbürger, nur wer durch Fer¬ 
tigung eines Meisterstückes „Mei¬ 
ster geworden", konnte Glied der¬ 
selben werden. 
Mit Ehrfurcht und Wertschät¬ 
zung blicken wir heute noch ans 
die vielen Meisterstücke, die nns 
erhalten geblieben sind. 
Nach einem in der Znnftlade 
der Fischerzunft Lambach vorlie¬ 
gendem Originalzeugnis, versehen 
mit dem Znnftsiegel, besteht diese 
Zunft seit dem Jahre 1690 und ist 
bis zum heutigen Tage erhalten 
geblieben. Soweit es sich nachwei¬ 
sen läßt, ist die Fischerzunft die 
älteste des Landes. 
Zeugniß 
(Abschrift nach dem Originals 
Womit bestättigt wird, daß sich 
bey der seit anno 1590 als ge¬ 
gründeten Fischerzunft zu Lam¬ 
bach, am heutigen Jahrtag den 
29ten Juni 1822 unter dem 
Schutze der H. H. Aposteln Peter 
Arbeitsstille im Hafen 
Zeichnung A. Reimesch 
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