Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1931 (1931)

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Keileres. 
Die Ba-erückfahrkarten. „Die Bundesbahnen gewähren jetzt er¬ 
mäßigte Rückfahrkarten für den Besuch von Badeorten." — „Das ist be¬ 
sonders mir außerordentlich willkommen." — „Ihnen, Sie fahren doch 
immer im Herbst in die -Gegend von Peggau!" — ,-Gerade darum. Ich 
steige immer in B a d l -Semriach ans." 
Eine brave Henne. Meier hat sich einen Bauernhof gekauft. Er 
klettert in der Scheune umher, entdeckt eine brütende Glucke, jagt sie her¬ 
unter von den Eiern, nimmt die Eier, zwölf Stück, in seinen Hut, läuft zum 
Verwalter und sagt: „Und Sie wollen mir erzählen, die Hühner legen jetzt 
nicht? Schauen Sie nur, da hat ein braves Tier gleich zwölf Eier auf ein¬ 
mal gelegt!" 
Ein treuer Kunde. ,/Herr Meister, Sie haben mir einmal ein Paar 
Schuhe gemacht." — ,>AH, die wollen Sie nun bezahlen?" — „Nein, befoh¬ 
len lassen!" 
Fritzchen und die Kuh. Der Lehrer verlangte in der Schule einen 
Aufsatz über „Die Kuh". Das zehnjährige Fritzchen entledigte sich der 
Aufgabe folgendermaßen: „Die Kuh ist ein Säugetier. Sie ist überall mit 
Rindsleder überzogen. Hinten hat sie den Schwanz, mit einem Püschel 
dran. Damit -jagt sie die Fliegen fort, weil sie sonst in die Milch fallen. 
Unten an der Kuh Hängt die Milch, das ist zum Ziehen eingerichtet. Wenn 
man daran zieht, kommt die Milch raus. Wie sie das macht, haben wir noch 
nicht gehabt. Die -Kuh hat einen Geruch, man riecht ihn schon von weitem, 
denn es macht die Lanöluft. Der Mann von der Kuh ist der Ochse. Er 
sieht genau so aus wie die Kuh und ist ein Schimpfwort." 
Unverwüstlich. Erster Treiber: „Da schau dir den Alten an, der ist 
ein hoher Siebziger und geht noch immer auf die Jagd." — Zweiter Trei¬ 
ber: „Ja, den kenn' ich, der hat schon meinen Großvater und meinen Va¬ 
ter angeschossen!" 
Ich schaue einem Angler zu. Es dauert nicht lange, fängt dieser einen 
schönen Hecht — so einen halben Meter lang. Der Angler betrachtet ihn 
eine Zeitlang und wirft ihn wieder ins Wasser. Dieses Spiel wiederholt 
er ungefähr viermal. Da reißt mir doch die Geduld. Ich sage: „Mann, sind 
Sie denn verrückt, diese herrlichen Fische werfen Sie wieder ins Wasi 
ser?" — „Ja", meint mit aller Ruhe der Mann, „das verstehen Sie nicht! 
Ich habe zu Hause so eine kleine Bratpfanne und da . . . passen die großen 
Fische nicht rein." 
Bosheit. Mn den Eingängen eines Theaters hängt ein Plakat mit 
der -Aufschrift: „Hunde dürfen in das Theater nicht mitgenommen werden!" 
Wenige Tage später stand mit Rotstift darunter geschrieben: ,-Der Tier¬ 
schutzverein!" 
Durch die Blume. Chef: „Wie können Sie so laut im Bureau pfei¬ 
fen, Smith?" — Smith: ,-Jch dachte, es würde Ihnen Freude machen, zu 
bemerken, wie lustig ich trotz meiner elenden Bezüge bin." 
Der Sitz des Uebels. „Der Arzt hat meiner Frau jede Tätigkeit in 
der Küche untersagt!" — „Ist sie denn krank?" — ,-Nein, aber ich!" 
Einfache Lösung. ,Mein Sohn bringt jetzt immer so schlechte Zeug¬ 
nisse nach Hause und früher war er ein Musterschüler! Es ist mir wirklich 
ein unlösbares Rätsel!" — „Also eine Art gordischer Knoten! Wissen Sie 
was, machen Sie es wie Alexander: Hauen Sie ihn durch!" 
Schlechtes Gewissen. In einem Gasthof, in dem manchmal über Un¬ 
geziefer geklagt wird, sagte ein Gast: ,/Herr Wirt, ich habe diese Nacht in 
meinem Zimmer etwas gefunden." — Wirt: „Ausgeschlossen, lieber Herr, 
gänzlich ausgeschlossen, wir haben erst vorige Woche desinfizieren lassen, 
nein, ist ganz, o, ist ja überhaupt gar nicht denkbar, nein, das können Sie 
nur selbst hereingeschleppt haben!" — Gast: „Aber, was regen Sie sich 
denn auf? Ich habe eine Diamantnadel gefunden!" 
Seine Erholung. ,>Na, Mizzi", sagt Herr Huber zu seiner stets gifti¬ 
gen Frau — „was sagst du zu der Landschaft?" — „Ich bin sprachlos." — 
„Schön, dann bleiben wir acht Wochen hier!"
	        
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