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Von «HinefisWen Medizinen,
Aerzten «nd Vrinzesstnen.
Von S. v. Förster-Strefflenr.
Es war während eines Ausfluges zu den Ming-Gräbern bei
Nanking, als unsere Sesselträger mit allen Zeichen des Schreckens
haltmachten. Tragfessel samt Insassen wurden hingestellt und es
begann eine erregte Auseinandersetzung über den einzuschlagenden
Weg. „Den kürzesten natürlich," meinte unser Führer.
Drei 83jährige Pettenbacher Bauern:
Der „Lipp z' Dürn", der „Sicherer z' Bergern" und der „Klein-Wierersdorfer".
„Unmöglich, dort wächst die Tai-tsa-yu!"
„Die Tai-tsa-yu? Wer soll das sein?"
„O Herr, ein böser Geist, dem niemand nahen darf."
Die Kulis nahmen ihre Tragsessel wieder aus und im weiten
Bogen ging es an einem scheinbar gefürchteten Gespenst vorbei.
Zum Glück hat es uns nicht verfolgt. Und wir erfuhren später, was
für eine Bewandtnis es damit hatte.
China besitzt bekanntlich einen seltenen Reichtum an medi¬
zinischen Kräutern. Durch keine pharmazeutische Chemie verwertet,
werden sie von der Bevölkerung als Heilmittel benützt und oft so-
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