Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1927 (1927)

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„Was sagt ihr da?" schrie die Stint, „ist's wahr? Der Franz 
ist nicht gefangen? — Kennt ihr ihn? Wie geht's ihm denn?" 
„Recht gut kenn' ich ihn," erwiderte der Priester, „und es geht 
ihm nicht so übel." 
„O vergelt's Gott, vergelt's Gott!" schnaufte das Stint, „jetzt 
habt ihr mir alles abgenommen ... O jetzt sterb' ich gern . . . 
Sehen tu' ich meinen Franz nimmer, das weiß ich wohl,- aber ich 
bitt' euch, tut mir ihn recht schön grüßen und sagt ihm, wie ich bis 
zum letzten Augenblick nur an ihn gedenkt hab',- er soll recht für mich 
beten, daß ich nicht lang leiden muß auf der anderen Welt!" 
Jetzt konnte sich der Geistliche nicht mehr länger halten, er um¬ 
armte das kranke Weiblein im Bette und rief unter Tränen: 
„Ja, Mutterle, kennst du mich wirklich nicht mehr? I ch b i n' s 
ja selber, dein Bub, der Franz!" 
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