Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1921 (1921)

142 
Die Eierprobe. In einer Zeit, da der Eiersegen ein so geringer ? 
wi-e jetzt ist, erscheint es doppelt wertvoll, von vornherein feststellen zu 
können, ob das zur Verwendung gelangende Ei auch wirklich gut und 
frisch ist. Zur Prüfung d>er Eier auf ihre Frische steht die Leuchtprobe 
und die Schwimmprobe zur Verfügung. Die Leuchtprobe vollzieht mau 
ohne jeden Apparat in der Weise, daß man bas zu prüfende Ei in die 
hohle Hand nimmt und es, indem man Me? Hand dicht vor das beschat¬ 
tete Auge bringt, gegen die Sonne oder eine starke künstliche Lichtquelle 
hält. Ist das Et frisch, so -erscheint es gleichmäßig hell mit -einem leich¬ 
ten gelben Schimmer, alte Eier hingegen sind trübe und dunkel. Zeigen 
sich bet der Probe öunkle^Flecke, so handelt es sich uw ein sog. Fleckei, 
bas gleichfalls unbrauchbar ist. Je älter das Ei, desto größer wird in¬ 
folge des Wasseroerlustes die in der Spitze sitzende Luftblase, daher schlot¬ 
tern alte Eier beim Schü'tteln'. Es wäre aber verfehlt, diese Schüttel¬ 
probe allzu drastisch anzuwenden, du sonst leicht die Eihaut zerreißt, so 
daß Eigelb uns Eiweiß ineinander fließen: solche Eier sind zum Ver¬ 
kaufe nicht mehr geeignet,. Das sicherste Mittel zur Feststellung des 
Alters eines Eis bleibt nach, wie vor die Schwiwmprobe. Man gibt 
in eine tiefe Glasschüssel oder ein Einmacheglas! einen Liter Wasser, 
in den-man vorher 100 Gramm Kochsalz aufgelöst hat. In diese Lösung 
wirb'bas Ei- eingelegt. Ist -es -frisch, so sinkt es sofort unter und legt 
sich flach auf den Boden, Eier, die erst einige Tage alt sind, sinken auch 
unter, stellen sich aber auf die Spitze. Ein bis zwei Wochen alte Eier 
schwimmen in der Lösung, und- zwar um so höher, je älter sie sind. Ganz 
alte Eie? halten sich schwimmend! an der Oberfläche? Man erkennt also 
-verdorbene oder alte, also unbrauchbare Eier daran, daß sie an der 
Oberfläche oder dicht darunter schwimmen. 
Durchliegen ber Kranken. Man übergießt 6—8 Quittenkerne mit 
etwa zwei Eßlöffel voll Wasser, läßt sie so lange stehen, bis ein schleimi¬ 
ger Saft entsteht, und- überpinselt täglich zweimal die gerötete Stelle am 
Kreuzwirbel, wodurch die Röte bald entfernt, die Haut gestärkk und dem 
schrecklichen Durchliegen vorgebeugt wird. Selbst wenn schon wunde 
Stellen sind, wird in den meisten Fällen Heilung erfolgen. — Ein ande¬ 
res erprobtes Mittel gegen das Wundliegen der Kranken besteht darin, 
daß man zwei bis drei weiße Rüben (Steckrüben) in Stücke schneidet, in 
ein Tuch füllt und den Saft auspreßt. 60 Gramm frische, ungesalzene 
Butter werden im Feuer zerlassen, wobei man darauf zu sehen hat, daß 
die Butter nicht kocht oder brandig wird. Nun wird Butter und Saft ! 
zusammen getan und so lange gerührt, bis es eine salbenartige Masse 
wird. Leinwand wird mit dieser Salbe bestrichen unb zweimal täglich 
auf die kranken, wunden Stellen gelegt. 
Polstermöbel, die nicht aus dem Zimmer getragen werden können, 
klopft man am besten nach folgender Methode: Man taucht ein reines 
i
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.