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Er fügte sich ihrem Wunsche- sel-
tut ten nur gelangte ein kurzer Brief an
.rf öen Bauer, worin er sein Wohlbefin-
Vre Öen meldete und sich nach der kranken
öie Tante erkundigte. Er fragte wie nach
den Töchtern und auch nicht nach
Paula, es schien, als habe er die drei
’*:r Mädchen vergessen.
,”e Die Zeit schwand hin und die
der Bxjxfe wurden immer seltener, zu-
nicht, aber sie warf Hochmütig den
Kopf in den Nacken. „Er ist viel zu
vernünftig", sagte .der Bauer, Jo¬
hannes weiß, daß er eine solche gute
Partie wie die Tilde ist, wicht so leicht
findet."
Die Götzbäuerin starb- das war
in der Weihnachtswoche. Der Hos
war ganz eingeschneit und immer
noch kamen frische Schneemassen an-
Eine Apfelmühle mit maschinellem Betrieb in einer Apfelweinkellerei in
Sachsenhofen bei Frankfurt am Main.
an-
ne-
ter
ein
der
an-
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He¬
hle,
nal
letzt waren Monate vergangen, ohne
ein Lebenszeichen von ihm zu brin¬
gen. Und nun war über ein Jahr
verflossen seit seiner Abreise- die
Bäuerin war schlechter daran, wie
früher, sie konnte das Bett nicht mehr
verlassen. Unaufhörlich fragte sie
nach Johannes. . . Tilde mußte an
ihn schreiben, Paula saß dabei, als
die Bäuerin die Worte an ihn dik¬
tierte. Er solle unverzüglich kommen,
hieß es «in dem Schreiben. Aber er
kam nicht. „Er mag sich eine andere
Braut angeschafft haben", meinte
Franzi zaghaft. Tilde antwortete
getrieben. Mit Mühe und Not hiel¬
ten die Knechte den Verkehrsweg
frei. Tilde hatte die Traueranzeigen
geschrieben, und hatte die Vorberei¬
tungen zum Leichenbegängnis mit
Ruhe und Umsicht getroffen. Der
Bauer war tief in Schmerz versenkt,
er war so blaß wie die Tote selbst.
Am Vorabend des Begräbnistages
kam Johannes durch das Schneege¬
stöber daher, er hatte den Mantelkra¬
gen hoch ausgeschlagen und trug
einen kleinen Koffer in der Hand.
Tilde sah ihn zuerst und flog auf ihn
zw. Die Begrüßung war kaum vor¬