Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1920 (1920)

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entscheidende Grund. Lassen Sie sich 
überzeugen, damit wir beide nicht der 
Lächerlichkeit anheimfallen." 
Rohnefeld stand uns. „Und was 
kann ich dafür, daß ich siebzehn Jahre 
jünger bin als Sie? Warum kam ich 
nicht zur gleichen Zeit mit Ihnen zur 
Welt? Wollen wir deshalb mit un¬ 
serm Schöpfer hadern? Es war doch 
seine Fügung, daß wir uns begegnen 
doch ein solches Bündnis unnatür¬ 
lich" 
„Paula, wollen Sie mich und 
meine Liebe nicht erst ans die Probe 
stellen, bevor Sie mich mit meiner 
„törichten Idee" Verwerfen?" 
Ein warmer Blick aus Paulas 
Augen flog dankend dem jungen 
Mann zu. 
„Ich! halte Sie für geistig zu ge- 
Dex Atterfee mit den umliegenden Ortschaften. 
mußten und daß er mir die Liebe für 
Sie in das Herz legte! Wollen Sie 
mir keine Hoffnung geben?" 
„Nein", sagte Paula ernst. 
„Das soll mich nicht entmutigen", 
erwiderte Rohnefeld und biß sich auf 
die Lippen. ,-Si>e sind eben so einsam 
wie ich und sehnen sich nach Liebe und 
nach einer treuen, festen Hand. Ich 
erringe Sie doch." 
„Geben Sie sich keiner törichten 
Idee hin, Herr Rohnefeld. Es lohnt 
nichts meinetwillen diel zu wagen) 
selbst wenn Sie den Widerstand Ihrer 
Familie überwinden sollten, so bleibt 
fund und willlensstark, um einer sol¬ 
chen lächerlichen Idee Vorschub zu 
leisten . . . Lassen Sie sie fahren, Herr 
Rohneseld, für Sie steht die Welt 
offen, während ich schon Hinabgehe." 
Siebzehn Jahre sollten das be¬ 
wirken?" 
„Das Menschenalter ist nicht lang, 
siebenzehn Jahre ist die Zeit der Ju¬ 
gend — sie bedeuten viel. Wir wollen 
diese Unterredung als ungeschehen 
betrachten. Schlafen Sie wohl." 
Rohneseld schlief dache Nacht gar 
nicht und auch die folgende wenig, 
denn er bemerkte, daß Paula ihm aus
	        
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