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Töchtern und Sein Gesinde war auf
ein NachbarSors zum Erntefest gela¬
den; Paula aber mit Ser kranken
Bäuerin allein im Hause. Zur Ves¬
perzeit hatte sich plötzlich Rohnefeld
eingestellt,' er erklärte, einen schlim¬
men Fuß zu haben, mit Sem er nicht
tanzen könne^ deshalb Habe er sich
aus Sem Staube gemacht.
„Nicht nrel, liebe Tante. Weiter
studieren kann ich nicht; mit dem Rest
des Vermögens, das meine Eltern
mir hinterlassen, will ich einen klei-!
neu Hof kaufen oder pachten. Das ist
alles, ich kann keine großen Sprünge
machen; zudem muß ich auch erst Sol¬
dat spielen."
„Mit irdischen Gütern bist du srei-
Eine seltsame Gesellschaft:
Zwei junge Fuchslein mit ihrem Freunde, einem Daül.
„Willst du jetzt bei uns bleiben,
Johannes?" fragte seine Tante.
„Wenn du erlaubst, ja."
„Paula, bringen Sie für meinen
Neffen eine Tasse, er trinkt den Kaffee
mit uns."
„Sehr verbünden, liebe Tante,
darf ich wirklich hier bleiben?"
„Wenn Sn nichts Besseres vor¬
hast?"
„Bewahre."
„Nun erzähle mir einmal, was du
in Zukunft beginnen wirst?"
lich nicht gesegnet, nun sei getrost,
wer weiß, wie es noch kommt im Le¬
ben."
Paula saß über ihre Näharbeit ge¬
bückt und horchte wenig oder gar nicht
auf Sie Unterhaltung der beiden.
Die Götzbäuerin mußte einstmals
eine sehr schöne Frau gewesen sein,
sie war jetzt noch passabel, sie war nur
durch Lähmung eines Beins sehr hin¬
fällig und an den Stuhl gefesselt. Sie
war heute gesprächiger als sonst und
plauderte von ihren Töchtern, dem