Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1920 (1920)

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1.46, Kanton 1.25, Kalkutta 1.28, Kon¬ 
stantinopel 1.2, Rio de Janeiro 1.16, 
Budapest 1.1, Bombay l — mit voll¬ 
kommener Sicherheit können die Mil¬ 
lionenstädte der Erde jedoch nicht an¬ 
gegeben werden. In -er Liste des 
Italieners vermißt man beispielsweise 
Peking. Nach einigen Angaben hat 
Peking eine Einwohnerzahl, die rund 
600.000 beträgt, während andere sie auf 
über 1.5 Millionen schätzen; ähnlich 
unsicher sind die Angaben über einige 
andere Riesenstädte Chinas. 
Aufmarsch- und Berlnstzissern der 
Entente im Weltkriege. 
Nach einer Statistik des „Petit Pa- 
risien" hatte Frankreich während der 
ganzen Dauer des Krieges insgesamt 
9.717.000 Mann mobilisiert, England 
6,704.000, Italien 5,250.000 und die 
Vereinigten Staaten 3,800.000. An Ge¬ 
fallenen oder Vermißten büßte Frank¬ 
reich 1,308.000 = 3.37 Prozent der Be¬ 
völkerung, England 680.000 — 1.5 
Prozent, Italien 460.000 — 1.32 Pro¬ 
zent und die gereinigten Staaten 
122.000 — 0.13 Prozent der Bevölke¬ 
rung ein. 
Heiratsanzeigen in alter Zeit. 
Man begegnet oft der Meinung, 
unserem so nüchternen Zeitalter ist 
es vorbehalten gewesen, aus dem 
Bund zweier gleichgestimmter Herzen 
ein kaufmännisch betriebenes Vermitt¬ 
lungsgeschäft zu machen. Aber die 
Heiratsvermittlung ist vermutlich so 
alt wie die Heirat als Einrichtung 
des öffentlichen Rechtes selbst. Schon 
im achtzehnten Jahrhundert entstand 
der heutigen Tages längst nicht mehr 
ungewöhnliche Weg der Heiratsver¬ 
mittlung durch die Zeitungen. Und 
es ist weiter nicht verwunderlich, 
daß dies zuerst in England geschah. 
Als sich im Jahre 1769 ein Witzbold 
in London den Spaß machte, bekannt¬ 
zugeben, eine vornehme Lady „von 
mittelmäßigem Vermögen" suche 
einen Mann, erhielt er nicht weniger 
als 279 Antworten! Durch die Blät¬ 
ter von ganz England und Schottland 
empfahl ungefähr um dieselbe Zeit 
ein Londoner „Heiratskontor" seine 
Maklerdienste unter Zusicherung 
„menschenmöglicher Treue un>d Ver¬ 
schwiegenheit und „des Fleißes, dem 
Verlangen seiner Kunden beiderlei 
Geschlechtes nachzukommen." Es mel¬ 
dete sich bei dem Heiratskontor u. a. 
ein Ire, der sich als „rüstiger Mann" 
eine Lady erbat, die 90 Jahre alt sein 
dürfte, aber 100.000 Pfund Sterling 
Vermögen haben müsse. 
Die gestörte Andacht. 
Ein Handwerksbursche tritt in ein 
Wirtshaus am Sonntagsmorgen und 
spricht: „Meine hochgeehrten Herrschaf¬ 
ten, dürste ich Sie wohl um eine kleine 
Gabe bitten?" — „Was", ruft ein 
Wirtshausgast, „scher er sich auf der 
Stelle hinaus, Kerl, sonst werd' ich 
ihm Beine machen! Was fällt ihm denn 
ein, hier an einem Sonntagvormittag 
und noch dazu während der Kirchzeit 
zu betteln?" — „Na, nehmens nicht 
übel, geehrter Herr", meint der Bur¬ 
sche, „daß ich Sie in ihrer Andacht ge¬ 
stört habe." 
.Ein sanftes Ruhekissen. 
Die heidnischen Römer sollen, um 
jemanden einen glücklichen Tod zu 
verschaffen, in den Tempeln des Ju¬ 
piter und Vulkan zwei zierliche Bett¬ 
decken ausgebreitet haben, dadurch hoff¬ 
ten sie die Donnerkeile dieser Götter 
abzuwenden und den Sterbenden zu 
sichern. Die Brasilianer dachte man 
sich nicht anders als in Hängematten 
schlafend, damit sie vor den Anfällen 
der wilden Tiere sicher seien. Die per¬ 
sischen Könige der alten Zeit ließen 
sich fünfzigtausend Talente Goldes 
unters Haupt legen. Aus solchem 
Goldkissen glaubten sie sicher zu ruhen. 
Besser als alle diese Borsichtsma߬ 
regeln, um einer angenehmen Ruhe 
zu pflegen, ist ein gutes Gewissen, das 
ist das beste Ruhekissen im Leben und 
Sterben.
	        
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