Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1920 (1920)

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zuvor abgereist sei — wohin? — das 
wußte ihm niemand von der Diener¬ 
schaft zu sagen. 
Des Grafen Radanys letzte Hoff¬ 
nung war nun die, daß er durch Ver¬ 
mittlung ihres Vaters eine Entschlu߬ 
änderung Jlkas bewirken werde. 
und was sie sagt, das ist und bleibt 
wahr,' denn sie spricht nie eine Lüge. 
Mein Grundsatz aber war es von jeher 
und ist auch heute Noch, meinem ein¬ 
zigen Kinde in seiner Standeswahl 
volle Freiheit zu gewähren. Das sage 
ich Ihnen als ungarischer Magnat 
Ein indischer Büßer (Fakir), der jahrzehntelang n»it Ketten belastet umhergeht. 
Auch diese Hoffnung wurde zu 
Wasser. 
„Meine Tochter", sagte der alte 
Graf, „hat schon solche Schrullen und 
besitzt eine männliche Charakterfestig¬ 
keit. Was sie sich einmal im Ernste 
vorgenommen hat, das führt sie auch 
aus und wenn sich die größten Hinder¬ 
nisse in den Weg stellen würden) — 
von altem Schrot und Korn." 
Graf Radany sagte zornig, daß er 
sich die Erfüllung des Eheverlöbnisses 
mit allen gesetzlichen Mitteln erzwin¬ 
gen werde. 
„Darüber", erwiderte Magyarossi 
lächelnd, machen Sie sich weiter keine 
Mühe, Herr Graf, ich erinnere mich 
noch recht gut aus meinen Rechts-
	        
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