Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1919 (1919)

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tinopel einliefen. Minenleger verseuchten 
zie britischen Gewässer und zwangen die 
englische Flotte, die es versäumt hatte, die 
hr ursprünglich durch die Gunst der Ver— 
hältnisse gegebene Frist zu einem raschen 
Angriff auszunutzen, zu größerer Vorsicht. 
Erst am W. August drangen große britische 
Seestreitkräfte unter dem Schutz des Ne— 
bels in die Helgoländer Bucht ein, wur— 
den aber durch deutsche Aufklärungsschiffe, 
wenn auch mit einigen Opfern, abge— 
wiesen. — 
Die österreichisch-ungarische Marine 
nußte sich infolge der geographischen Ver— 
hältnisse und mangels eines von ihren 
Basishäfen aus erreichbaren Seegegners 
mit einer Blockade der montenegrinischen 
süste begnügen, die durch die erzwungene 
Rücksichtnahme auf den treulosen Bun— 
uung des Kreuzerkrieges entsandtes briti— 
sches Geschwader wurde am 1. November 
914 bei Coronel an der chilenischen Küste 
zurch ein deutsches vernichtet, daßs am 
3. Dezember desselben Jahres bei den 
Falklandsinseln gegen erdrückende Ueber— 
nacht seinen ruhmvollen Untergang fand. 
Wie es nicht anders sein konnte, fielen 
der Reihe nach die deutschen Stützpunkte 
ruf den Weltmeeren, auch Tsingtau, wo in 
heldenmütigem Kampfe österreichisch-un— 
garische und deutsche Seeleute in glor— 
reichen Kämpfen die Nibelungentreue mit 
hrem Blute besiegelten. Trotzdem dauerte 
der Kreuzerkrieg, meist durch Hilfskreu— 
zer geführt, weiter an und hat auch heute 
noch, wie die glänzenden Erfolge des 
Wor⸗ beweisen, sein Ende nicht gefun— 
en. 
Herzliche Grühße an die Heimat von der Front. 
desgenossen Italien manchen Eintrag er— 
litt. Sie fand mit dem Erscheinen der 
ranzösischen Flotte in der Südadria ihr 
Ende: Der glorreiche Untergang der hel— 
denmütigen „Zenta“ gegen hundertfache 
Uebermacht am d46. August 1914 bildet ge— 
wissermaßen den Markstein für das Ein— 
treten dieser Verhältnisse. Zu größeren 
Unternehmungen raffte sich aber die fran— 
zösische Flotte während des ganzen Krie— 
ges nicht auf. Daß sie trotzdem bedeutende 
Verluste in der Adria erlitt, ist der schnei— 
digen Tätigkeit unserer leichten Seestreit— 
kräfte, vornehmlich der Unterseeboote, zu 
danken. — 
Inzwischen hatten die deutschen Kreu— 
zer und Hilfskreuzer glänzende Erfolge 
m Handelskrieg aufzuweisen, die ganze 
Meeresteile verbdeten. Ein zur Ausrot— 
In der Ostsee gelang es den Deutschen 
chon im ersten Kriegsjahre, die unbe— 
dingte Seeherrschaft zu erringen. Später 
unternommene Versuche englischer und 
russischer Unterseeboote, den Seeverkehr 
in'den baltischen Gewässern zu unterbin— 
den, wurden rasch unterdrückt. Die Expe— 
dition gegen Oesel vernichtete dann im 
Oktober die letzten Reste russischer See— 
herrschaft. —— 
Trotz der Ueberlegenheit der feindlichen 
Seestreitkräfte vermochten die Engländer 
die Beherrschung der Nordsee nicht zu er— 
ringen. Die große Kreuzerschlacht an der 
Doggerbank am 24. Jänner 1915 vermochte 
dieses Ziel ebensowenig zu erreichen, wie 
der ungeheure Flottenkampf vor dem 
Skagerrak, in dem die Engländer die Ver— 
nichtung der deutschen Flotte und die Er—
	        
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