Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1918 (1918)

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zu besuchen. Sie reiste sofort ab, und 
nach einer langen beschwerlichen Fahrt 
langte sie endlich in dem kleinen 
Grenzstädtchen an, in dem das Laza— 
rett stationiert war. Sofort nach ihrer 
Ankunft ließ sie sich bei dem Chefarzt 
melden, und dieser blickte mitleidig 
Frau Gertrud taumelte zurück. 
„Wo liegt er? Ich will zu ihm ...“ 
„Gnädige Frau, der Herr Leutnant 
hat eine furchtbare Wunde erhalten. 
Eine Granate ist in seiner nächsten 
Nähe geplatzt, und man kann es als 
ein Wundoer betrachten, daß er über— 
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Der Apstauschinvalide Framz Göttstörfer aus remsmünster. 
auf die junge Frau, die aufgeregt und 
an allen Gliedern zitternd vor ihm 
stand. 
„Ich kann Ihnen leider keine au— 
ten Nachrichten geben, gnädige Frau. 
Wenn auch für Ihren Herrn Gemahl 
keine direkte Lebensgefahr besteht, so 
muß leider doch damit gerechnet wer— 
den, daß das Augenlicht nicht mehr 
gerettet werden kann.“ 
haupt mit dem Leben davongekom— 
„Spannen Sie mich nicht auf die 
Inhher Herr Doktor, ich will ihn se— 
en. “ J 
„Gnädige Frau, Ihr Herr Gemahl 
ahnt nichts von den Folgen seiner 
Verwundung. Er liegt in Verbände 
gepackt, und um den Heilungsprozeß 
nicht zu gefährden, haben wir ihm die
	        
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