Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1917 (1917)

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Ordnung zu halten. Zum Wenden der 
Schiffe mit dem „Stingelruder“ war 
der Steuerer“ da, dem noch ein „Hilfs⸗ 
ruderer“ zur Seite stand. 
Dem Hochenau folgte das „erste 
Anhangschiff“ — 18 Klafter lang und 
14 Schuh breit — trug es eine Ladung 
bon 870 Stück Salzkufen im Gewichte 
—VD 
allen Schiffsrequisiten und der Be— 
mannung ein Gesamtgewicht von 1400 
Zentnern. 
Ein äußerst wichtiger Bestandteil 
des ganzen Schiffszuges war das 
Kuchelschiff“, das nun in der Reihe 
eingeteilt war. Der Zweck desselben 
ist aus dem Namen ersichtlich, auf ihm 
waltete der Koch emsig seines schwie— 
rigen Amtes, eifrigst mit Töpfen und 
Kasserollen hantierend; die Vorrats— 
kammer enthielt Brot, Fleisch und 
Viktualien aller Art, außerdem be— 
herbergte das Schiff noch den „Schiffs⸗ 
schreiber“. Die Obliegenheit desselben 
war, während der Fahrt alle vorkom⸗ 
menden Rechnungen zu besorgen und 
bei der Rückkehr in seinen Standort 
dem Hauptsalzamt von allem Rechen— 
schaft abzulege. 
Das Kuchelschiff war 7 Klafter lang 
und 6 Schuh breit. 
Nun kam das 20 Klafter lange und 
15 Schuh breite „Schwemmerschiff“. Es 
hatte 1140 Kufen Salz, gleich 1425 
Zentner schwer, an Bord unod trug 
alles in allem eine Ladung von 1800 
Zentnern. 
An Schiffsleuten waren bei die— 
sem Schiffe der „Schwemmer-⸗Sest⸗ 
halter“, der „Schwemmer-Bruckknecht“ 
fowie der „Schwemmer-Steuerer“ im 
Dienst, deren Beschäftigung gleich den⸗ 
jenigen der Hochenau waren. 
Es folgt das „zweite Anhangschiff“, 
es hat eine Länge von 17 Klaftern und 
ist 12 Schuh breit, die Ladung besteht 
aus 90 Kufen im Gewichte von 115 
Zentnern, außerdem sind noch 780 
Salzstöcke à 120 Pfund gleich 936 Zent— 
ner eingelagert. Die Gesamtladung 
einschließlich Requisiten und Beman— 
nung beträgt 1100 Zentner. Auf die⸗ 
sem Schiff ist der „Schwemmer-Müßig⸗ 
geher“ beschäftigt, er hat die Seile 
zu besorgen, außerdem hat er das Ha— 
berschiff in seiner Verwaltung und 
muß dem Marstaller Rechnung darü— 
ber ablegen. 
Als letztes Fahrzeug im. Zug 
schwimmt nun das „Haberschiff“, „Ha⸗— 
berkorb“, auch „Fuderzilln“ genannt, 
es ist 7 Klafter lang und 7 Schuh 
breit, auf ihm ist ein entsprechender 
Vorrat au Heu und Hafer für die Zug— 
pferde verladen, außerdem sind dar⸗ 
auf noch die Fässer mit den Kleidern 
— 
knechte verstaut. 
Das ganze Gewicht, das von den 
Pferden bergwärts geschleppt w erden 
mußte, betrug an 8000 Zentner, wo— 
von die Salzladung ein Gewicht von 
6800 Zentnern hatte. 
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