Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1915 (1915)

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wie gefühllos geworden. Der Regen 
wäscht das Blut hinweg. 
Franz darf sich nicht rühren, sonst 
würde er abstürzen. Wohin? Er weiß 
es nicht, denn um ihn her ist es fin¬ 
stere Nacht. Vielleicht liegt unter ihm 
Neben ihm sausen die Blitze vor¬ 
über. Sie sind die einzigen Boten, die 
ihm sagen, wo er sei. Er sieht unter 
sich den Abgrund. Der Donner wird 
immer furchtbarer. 
Da zittert ein greller Strahl ne- 
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die schaurige Tiefe, sein Grab. So 
muß es wohl sein, denn er war abge¬ 
glitten und hatte sich nur durch den 
vorstehenden Baumstrunk festhalten 
können. 
In allen Gliedern fühlt er Mü¬ 
digkeit und Schmerz. Er greift mit der 
Hand nach der Wunde am Fuße, doch 
er bemerkt, daß die geringste Bewe¬ 
gung sein- Tod sei. 
ben ihm nieder, ein grauenvoller 
Schlag und eine Flamme sprüht eine 
Sekunde lang vor seinen Augen em¬ 
por. Der letzte Baum am Kogel, die 
Tanne, war vom Blitze zerschellt in 
die Tiefe gesunken. 
Franz hatte die Tanne im Auf¬ 
stiege gesehen, er wußte nun, wo er 
sich befand. Durch einen tiefen Ab¬ 
grund getrennt, hatte er die Tanne
	        
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