Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1914 (1914)

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»'s Kuhstallfenfker". 
i. 
„Nani, kunt i amol a vanünftis 
Wörtl red'n mit dir?" 
„Kunt ma nit denka, was da Haust 
„Vanünftis" wußt", moant dös keck 
Dirndl, laßt si aber nit aufhalten und 
melcht weita in ihrn Sechta eini. 
„Woaßt es wohl eh schon lang", hebt 
da Hansl nach aner Weil wieder an, 
„daß i gern mit dir plausch". 
„Just Vanünftis han i no nit viel 
g'hört; schau g'scheita, daß öeini Ochs'n 
zan an Fuada köman!" 
„I hab die um an guatn Rat frag'n 
wollen, vawegn mein Hoamathaus. 
Woaßt wohl eh, daß mein Bruada — 
Gott hab'n seli — in d' Ewigkeit gan¬ 
gen is! Die Muada stacht sie alloan 
neama außi und moant, i sollt, wta 
eh, wia bessa, übanehma." 
„Na, da übanimmst halt; was gibt's 
da z'rat'n" 
„I du mei'! Moanst, dös is so leicht? 
D'Muada mög frei neama alls üba- 
schaun La da Wirtschaft und a Wirt¬ 
schaft ohni Bäurin . . ." 
„Is wia a Bäurin ohni Wirtschaft,'' 
söl glaub i La, Hansl." 
„I woaß ma frei nit z'helfa; auf d' 
Deanstleut alloan valass'n, — is a nit 
's Richti." 
„Dös stacht ma ba dir und deini 
Ochs'n. Ja, mei' Sechta is voll und 
d' Küah sän laa!" 
Draußt is s' und da Hansl steht da, 
so g'scheit wia ehenta. 
Ban Ochs'nfuattern ktmbt eahm an 
Einfall: Jnsa Bäurin is a seel'nguati 
Haut, dö kunt ma zu mein Glück ver¬ 
helfn,' mit da Nani is koa vanünftis 
Wörtl z' red'n,' eh daß ma g'scheit an¬ 
hebt, is vaschwund'n wia d' Wurst vom 
Sauerkraut. 
II. 
„Na, Hansl, mir ziemt, die druckt 
wos, weilst gar so grämli dreinschaust 
und nix red'st und nix deut'st. Hockst 
da as da Osabank wiar a Häuserl Un¬ 
glück und roatst und simulierst mit dir 
selba, wia a oghanst'r Bauer, den sie 
d' letzt Kuah aus 'n Stall trieb'n hab'n. 
Bist leicht valiabt? Tat mi nit wun¬ 
dern,' wann ma so in da Gachn zan an 
Güatl kimbt und sei eig'ner Herr wird, 
kann ma scho valiabt a sein; brauchst 
'leicht wen zan Bitt'ln gehn?" 
„Sak'lent, hiazt hat d' Bäurin 's 
Kuahstallfensta troffa! Dertweg'n, 
weil's just enga eig'ner Kuahstall is, 
hab i ja wvlln mit da Bäurin a — 
Wörtl red'n." 
„Na, dann macht's ja nix", moant 
d' Bäurin und lacht übern gutn Ein¬ 
fall. „Dö Scheibn will i no einschneid'n 
lass'n, eh daß da Winta kimb — und laß 
nur guat sein, Hansl, z'weg'n an 
Bitt'lngehn derfst di nit dakreuzign, 
gehs nur schön mit Kuraschi an, i 
moan, 's Dirndl is da scho lang nit 
feind und — vaweg'n da Hozat brauchst 
di nix schern nöt, dös g'hört da Bän- 
rin zua." 
„Ls seid's denna a guati Seel, Bäu¬ 
rin, dös vagiß i eng mei' Lebta nit!" 
„Laß guat sei', Hansl, und hiazt 
fahrst übri in d'Kampmühl mit 'n 
Woaz." 
III. 
„Resiii! Ja, wo lost denn allweil? 
Hiaz schrei i scho a Weil und du kimbst 
dei' Lebta nit vür. Geh eini in d' 
Stub'n; i han wos z'red'n mit dir!" 
„Gott steh ma bei!" denkt si H' Rest, 
„hiaz kimb wieda a Wetta über uns, 
aber dir z'liab, mei' Ferdl, halt i alls 
aus; d' Muada duld' koa Widerred." 
„Kannst da nit öenka, Rest, was i 
Neng's hab für di," hebt d' Muada an 
und macht ganz freunöline Nas'n- 
löcher, „wird di sich'r nit gleichgülti 
lass'n. — In — Hirschfasching bist — 
Bäurin." 
„I, Bäurin?" fragt d' Rest und 
reißt ihri kuhlschwarz'n Glura no 
mehr auf; „und wer, wann i frag'n 
deaf, soll denn aft mei' Bauer wer'n?" 
„Ja, dös söll, moan i, is leicht zan 
darat'n; er wird ehzeit Hoamkömma
	        
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