Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1914 (1914)

Vergeltung. 
Bon I. Potapenko. 
Ostap Kurgus hatte unter allen Fi¬ 
schern, die Len Bewohnern des Dnjepr 
gefährlich wurden, das meiste Glück. 
Er war genau mit der Gegend ver¬ 
traut, er wußte, wo die Fische waren, 
wo die Zander, wo die Karpfen, wo die 
Hechte, wo die Welse zu finden seien; 
wo der Zander im Juni sich aufhält 
und wohin er im August zieht. Er 
wußte, wann der Karpfen den Zander 
ein sonderbares Rauschen fühlte. 
Einer von den Käufern, der weniger 
getrunken hatte oder mehr vertragen 
konnte, machte sich Sorgen, wie die Fi¬ 
scher wohl nach Hause kommen wür¬ 
den. Der Wind hatte sich verstärkt, und 
der Dnjepr warf aus seinem Schoße 
mächtige Wellen ans Ufer, deren weiße 
Schaumkronen nicht gerade sanft und 
vertrauenserweckend zischten. 
330 Millionen 
chinesisch -Sprechende 
t-ur/fnch 
776 MM. 
englisch, 
' 96 M, // 
56 MH/ 
Statistik der Sprachen 
italienisch* 
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ablöst und diesen die Brasse. Feder¬ 
leicht glitt sein Kahn über die Wogen 
des Dnjepr und erreichte in einer hal¬ 
ben Stunde jeden Laden und jedes 
Traktier in der Stadt. 
Ostap verkaufte sehr vorteilhaft sei¬ 
nen Fang. Zwei seiner Nachbarn hat¬ 
ten sich ihm angeschlossen. Alle drei wa¬ 
ren mit dem heutigen Geschäft zufrie¬ 
den. Sie gingen ins Traktier und 
tranken mit den Käufern „Marga- 
ritsch". Da wird dem Branntwein ein 
bißchen stark zugesprochen. Und so kam 
es, daß Ostap, als er mit seinen zwei 
Genossen die Schenke verließ, im Kopfe 
„Wie werdet ihr nur in diesem 
Sturm rudern? Vielleicht kommt ihr 
zu mir," sagte der besorgte Fisch¬ 
händler. 
Die Fischer fühlten sich durch diese 
Zumutung beleidigt. 
„Was?" riefen sie. „Wir sind ja 
Fischer! Das Wasser selbst muß uns 
tragen, und der Dnjepr nimmt uns 
schlimmstenfalls auf seinen Rücken und 
führt uns nach Hause!" 
Eine komische Figur bildete Ostap, 
wie er so mit gespreizten Beinen vom 
Traktier zum Boot schritt. Er war 
allerdings an den trockenen Boden
	        
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