Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1914 (1914)

Die Goldene Zahl ist 15. — Goldene 
Zahl ist die auf die einzelnen Jahre des 
l9jährigen Mondzyklus (innerhalb welches 
die Neumonde wieder auf den gleichen 
Tag treffen) entfallende Zirkelzahl, welche 
brr Teilung ö,er um 1 nermehrteit Jahres¬ 
zahl durch 18 in dem verb'leibenden Reste 
gefunden wird und bei dessen Ermange¬ 
lung 19 ist' 
Epakte oder Monöeszeiger ist III. — 
Epakten sind die Zahlen zur Bezeichnung 
des Alters des letzten Neumondes vor¬ 
dem Neujahrstag, welche mit römischen 
Ziffern geschrieben werden und nur dann 
mit Null, wenn der Neumond auf den 
1. Jänner fällt. 
Der Sonnenzirkel ist 19. — Nach einer 
Reihe von 28 Jahren wiederholt sich die 
Reihenfolge der Sonntagsbuchstaben, wo¬ 
nach die Sonntage, wie auch die übrigen 
Wochentage wieder auf dieselben Monats¬ 
tage fallen. Man nennt die Zahl, welche 
angibt, das wievielte dieser 28jährigen 
Periode ein gegebenes Jahr ist, den Son¬ 
nenzirkel. Man findet diesen, indem man 
die um 9 verwehrte Jahreszahl durch 28 
teilt, in dem verbleibenden Reste, bei 
dessen Ermanglung die Zahl 28 der Son- 
uenzyklus ist. 
Die Römer-Zinszahl ist 12. — Röwer- 
Zinszahl (Indictio — Steueransage) ist 
die auf ein bestimmtes Kalenderjahr fal¬ 
lende Zahl des Jnöiktionszyklus, welche 
bei Teilung der uw 3 verwehrten Jahres¬ 
zahl durch 15 in dem verbleibenden Reste 
gefunden wird, bei dessen Ermanglung 
aber 16 ist. 
Sonntagsvuchstave ist E>. — Sonntags¬ 
buchstabe ist der auf den ersten Sonntag 
des Jänners in der Ordnung des Alpha¬ 
bets fallende Buchstabe, womit im Kalen¬ 
der alle Sonntage bezeichnet werden, wel¬ 
cher daher A, B, 0, D, E, E oder G ist, je 
nachdem der nächste Sonntag auf den 1., 2., 
3., 4., 6., 6. oder 7. Jänner fällt. — Sonn- 
unb Feiertage sind 66. 
Sogenannter Jahresregent ist Mer¬ 
kur. Merkur hat von allen bekannten Pla¬ 
neten die kleinste Entfernung von der 
Sonne. Da seine Bahn unter allen übri¬ 
gen, abgesehen von einigen Asteroiöen- 
bahnen, am stärksten von der Kreisform 
abweicht, nähert er sich der Sonne im 
Perihel bis 46 Millionen Kilometer, steht 
aber im Aphel 69 Millionen Kilometer 
von ihr ab. Einen Umlauf um dieselbe 
vollführt er in 88 Tagen. Seine kleinste 
Entfernung von der Erde zur Zeit der 
unteren Konjunktion betrügt 76, die größte 
bei der oberen Konjunktion 220 Millionen 
Kilometer. Der Durchmesser Merkurs 
wurde zu ungefähr einem Drittel von 
dem der Erde, nämlich 4800 Kilometer, ge¬ 
funden. Wegen seiner engen Bahn kann 
der Planet von der Erde aus betrachtet 
nur einen geringen Abstand von der 
Sonne erreichen. Im Maximum betrügt 
derselbe zur Zeit der- größten Abweichun¬ 
gen 23° bis 290 westl. oder östl. Es bleibt 
daher dieser Himmelskörper meist in den 
Strahlen der Sonne verborgen und nur 
unter sehr günstigen Verhältnissen kann 
man ihn mit bloßem Auge in heller Mor¬ 
gen- oder Abenddämmerung auffinden. 
Iw Fernrohr betrachtet zeigt die Scheibe 
Merkurs ähnliche Lichtphasen wie der 
Mond. Aus Flecken, die man auf seiner 
Oberfläche gelegentlich wahrgenommen, 
schloß Schiaparelli auf eine Rotationszeit 
von 88 Tagen. Der Planet dreht sich also 
während eines Umlaufes um die Sonne 
nur einmal um seine Achse und kehrvrm- 
her der Sonne immer dieselbe Seite zu, 
ganz ähnlich den Verhältnissen zwischen 
Erde und Mond. Wenn Merkur zur Zeit 
der unteren Konjunktion sich zwischen 
Erde und Sonne befindet, kann es vor¬ 
kommen, daß ihn sein Lauf gerade vor der 
Sonnenscheibe vorüberführt. Wir sehen 
dann bei einem solchen Merkurdurchgang 
den Planeten als ein kleines, scharf be¬ 
grenztes, schwarzes Scheibchen vor der 
Sonne von Osten nach Westen in drei bis 
vier Stunden vorüberziehen. Ein solcher 
Durchgang, von denen durchschnittlich 13 
in einem Jahrhundert sich ereignen, wird 
auch im Jahre 1914 in den Mittagsstun¬ 
den des 7. Novembers eintreffen. 
Finsternisse. 
Im Jahre 1914 werden zw ei So n- 
nen- und zwei Mondfinsternisse 
stattfinden, von denen in unseren Gegen¬ 
den die erste Mondfinsternis und die 
zweite Sonnenfinsternis sichtbar sein wer¬ 
den. (Zeitangaben in mitteleuropäischer 
Zeit.) 
Ringförmige Sonnenfinsternis am 24. 
und 25. Februar 1914. Beginn der Fin¬ 
sternis überhaupt am 24. Februar um 
10 Uhr 45-8 Min. abends, Beginn der 
ringförmigen Verfinsterung am 25"Mür. 
um 0 Uhr 26-9 Min. morgens, Beginn der 
zentralen Verfinsterung uw 0 Uhr 34-7 
Min. morgens, Ende der zentralen Ver¬ 
finsterung um 1 Uchr 62-1 Min. morgens, 
Ende der ringförmigen Verfinsterung um 
1 Uhr 57-7 Min. morgens, Ende der Fin¬
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.