Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1914 (1914)

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neu. Von im Vorjahre veredelten Bäum¬ 
chen die wilden Schößlinge entfernen. 
Junge Saaten reinigen und vor Frost 
schützen. Bienen füttern. Ende April Flug¬ 
löcher erweitern. 
Mai: Beginn des Grünfutterschnittes 
(Klee) für Melkvieh. Man kann noch Mais 
und Hanf säen, Kartoffeln stecken. Wie¬ 
sen werden nur noch mit klarem Wasser 
bei größerer Trockenheit versorgt. Drei¬ 
mähdige Wiesen können schon gemäht wer¬ 
den. Jungvieh erhält noch Trockenfutter. 
Vertilgung der Raupen und schädlichen 
Insekten (Maikäfer). Die Bänder an ver¬ 
edelten Bäumen lösen. Aepfel- und Birn- 
pflänzchen verfingern. Schröpfen junger 
Stämme, wenn nötig. Erste Schwärme. 
Juni: Die Felder von Unkraut be¬ 
freien. Klee wird zu Trockenfutter ge¬ 
mäht. Behacken der Zuckerrüben und Kar¬ 
toffeln. Kraut und Runkelrüben nuspflan¬ 
zen. Wiesen vierzehn Tage vor der Mahd 
nicht mehr bewässern. Ställe fleißig aus¬ 
misten. Pferde, Rinder und Schweine soll 
man öfters mit Vorsicht schwemmen. Hef¬ 
ten der Spalierbäume. Pinzieren seit¬ 
licher Triebs, wo es geschehen soll. Som¬ 
merschnitt bei Zwerg- und Spalierbäu¬ 
men. Schwärmende Bienenstöcke beobach¬ 
ten. Schwärme einsangen. Die Bienen 
tragen jetzt sehr stark: >es können an star¬ 
ken Stöcken Äuf- und Untersätze gemacht 
werden. 
Juli: Ernte von Roggen^ Raps, Heu 
und Kartoffeln, in vielen Gegenden auch 
Weizen und Gerste. Mähen des Sawmel- 
klees. Einsaat von Rüben, Buchweizen, 
Herbstfutter. Wiesen nach dem Mähen neu 
bewässern. Rapsfelder neu Herrichten. Das 
Zugvieh gut füttern. Die Sowwerlam- 
mung überwachen. Ausschneiden zu dicht 
gewordener Baumkronen. Düngen und 
Bewässern der Bäume. Auf das schla¬ 
fende Auge okulieren. Abnehmen der 
frühzeitigen Früchte und Stützen der 
Aeste. Die Nachtschwärme verhindern. 
Uebertragen der Bienenstöcke in Heidege- 
genöen. 
August: Ernte von Hirse, Hans, Lin¬ 
sen, Senf, Mohn, Kleesamen, Flachs re. 
Beginn der Ackerungen für Wintersaaten, 
Stoppelfelder werden zur Brache umge¬ 
pflügt. Neue Wiesen ansähen. Bewässern. 
Gruwmetmahd. Mohnernte. Hanf sam¬ 
meln. Weiden des Viehes auf den Wiesen 
nach der Grummetwahd. Okulierzeit für 
alle Obstsorten. Nichttragende Bäume 
fängt man an auszuputzen. Die Wunden 
.werden gut verstriche:,. Schwache Bienen¬ 
stöcke vereinigen. Schlupfwinkel verengen. 
Beginn der Drohnenschlacht. 
September: Ernte von Mais und Kar¬ 
toffeln. Neusaat von Wintergerste, Rog¬ 
gen, Klee. Beginn der Rübenernte. Ve- 
weiden der Wiesen. Verkauf des Brack- 
viehes. Das Ausputzen wird fortgesetzt, so 
auch jetzt, wenn nötig, das Verjüngen vor¬ 
genommen. Ernte, Dörrung und Mostbe¬ 
reitung. Obstkeller viel lüften. Die Bienen 
tragen nur noch wenig ein. Die Zeidelung 
beginnt. 
Oktober: Kartoffeln, Kraut, Rüben re. 
einernten und mit der Aussaat der Win¬ 
terfrüchte fortsetzen. Stoppelfelder stürzen. 
Winterraps behäufeln. Die Wiesen mit 
Trübwasser bewässern. Bemooste Wiesen 
eggen. Für das Vieh beginnt wieder die 
Stall- und Trockenfütterung. Die- Obst 
ernte wird beendigt. Bäume werden um¬ 
gesetzt. Junge Bäume schütze man mit 
Dornreisig gegen Hasenfraß. Aeltere sind 
von Moos und dürrer Rinde zu befreien,, 
auch zu düngen, eingegangene sind auszu¬ 
hauen. Wildlinge setzt man in die Baum¬ 
schule. Die Bienenstöcke vor Nässe schützen. 
Einwinterung. 
November: Hackfrüchtefelder tief ackern. 
Weißrübenernte. Dünger ausführen. Bei 
wärmeren Wetter die Wiesen bewässern. 
Weidegang des Rindviehes einstellen, die 
Ställe gegen Kälte schützen. Bäume aus¬ 
putzen und beschneiden. Klebringe gegen 
Insekten anbringen. Das Versetzen ist vor¬ 
zunehmen. Feines Obst sorgfältig behan¬ 
deln. Die Aufbewah r u ngs räum e ö ür f e n 
keinerlei üblen Geruch haben, da derselbe 
den Geschmack des Obstes verdirbt. Die 
Bienenstöcke gegen Nässe und Kälte schützen. 
Die Fluglöcher verkleinern, schwache 
Stöcke füttern. 
Dezember: Die Felder können bei gu¬ 
ter Witterung noch gedüngt werden. Bo¬ 
denverbesserung durch Feuchtmachen oder 
Trockenlegen. Wiesenbewässerung einstel¬ 
len. Das Vieh soll nur gesundes Futter 
und kein zu kaltes Wasser bekommen. 
Bäume abputzen. Rinde abschaben. Rau¬ 
pennester vertilgen. Düngen kann man 
jetzt am besten, nachdem die Baumscheiben 
aufgelockert worden sind. Leichte Bienen¬ 
stöcke füttern und gegen Ungeziefer und 
Mäuse schützen. Störungen vermeiden.
	        
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