Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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wenn sie sich nicht binnen Jahresfrist 
als Ehemänner würben ausweisen 
können. Die seltsame, an mittelalter¬ 
liche Zustände erinnernde Drohung 
wurde auf Kosten der Gemeinde in 
vielen Blättern Großbritanniens und 
Irlands veröffentlicht; die Folge war, 
-aß sich in allen Landen heiratslustige 
Mädchen für Trim fanden, so daß die 
jungen Männer des Ortes mit An¬ 
trägen förmlich überschüttet wurden. 
Vor einigen Tagen war die in dem 
eigenartigen Ultimatum gestellte Frist 
verstrichen, aber der Gemeinderat 
mußte — wieder zu seiner großen Be¬ 
trübnis — feststellen, daß die jungen 
Männer von Trim lieber in einem 
Rattenloch leben, als sich den nie im 
voraus zu taxierenden Gefahren einer 
Ehe aussetzen wollten: von den 26 oder 
30 Heiratskaud,taten hatten im Laufe 
-es Jahres auch nicht einer die „Rich¬ 
tige" gefunden. Einige baten um eine 
Verlängerung der Frist: sie hofften,, 
innerhalb eines Monats mit sich und 
der Frauenwelt ins Reine zu kom¬ 
men; aber der hohe Rat blieb uner¬ 
bittlich und befahl ihnen, ihre Häuser 
sofort zu räumen und den Familien¬ 
vätern zu überlassen. Der Befehl 
wurde ausgeführt, ohne daß besonders 
dagegen protestiert worden wäre; der 
„Dublin Herald" erzählt sogar, daß 
die jungen Rebellen eine Art Festzug 
veranstalteten und mit dem Rufe: 
„Gottlob! wir sind mit heiler Haut 
davongekommen!" durch die Straßen 
zogen. 
Me größten Slä-le -er Well. 
In einer der letzten Nummern bringt 
das „Journal de Bruxelles" eine Zu¬ 
sammenstellung der größten Städte der 
Welt, d. h. von allen Städten, die mehr 
als eine halbe Million Einwohner 
haben. In Europa steht an der Spitze 
London, das mit sämtlichen Vororten 
nicht weniger als 7,263.000 Einwohner 
zählt. Die Staötgemeinde London hat 
4.623.000 Einwohner, während die 
„City", der Mittelpunkt dieses Häuser¬ 
meeres, nur 27.000 Einwohner zählt. 
An zweiter Stelle kommt Paris mit 
2.888.000 Einwohner. Berlin zählt mit 
seinen Vororten 3,862.000 Einwohner, 
von denen 2,084.000 in -er Stadt selbst 
wohnen. Den vierten Rang nimmt 
Wien ein mit 2,065.000 Einwohnern. 
Dann kommt St. Petersburg mit 
1.908.000 und dann Moskau mit 
1.617.000 Einwohnern. Den siebenten 
Rang nimmt Hamburg ein mit 976.000 
Einwohnern; mit seinen preußischen 
Vororten zählt es 1,132.000 Einwohner. 
Dann reihen sich die Städte in fol¬ 
gender Ordnung an: Konstantinopel 
mit 943.000, Budapest mit 880.000, War¬ 
schau mit 866.000, Glasgow mit 784.000, 
Liverpool mit 747.000, Neapel mit 
723.000, Manchester mit 714.000, Brüssel 
mit 629.000 (samt den Vororten), Mün¬ 
chen mit 616.000, Leipzig mit 604.000, 
Mailand und Madrid mit 600.000, Ko¬ 
penhagen mit 688.000, Barcelona mit 
687.000, Amsterdam mit 574.000, Dres¬ 
den mit 668.000, Marseille mit 661.000, 
Rom mit 540.000, Birmingham, Bres¬ 
lau und Köln mit je 626:000, Lyon mit 
624.000 und Prag mit 614.000 Einwoh¬ 
nern. — Amerika zählt nur zehn 
Städte, die mehr als eine halbe Mil¬ 
lion Einwohner haben. Das ist zu¬ 
nächst New-Uork, das mit seinen Vor¬ 
orten 4,767.000 Einwohner hat; dann 
kommt Chicago mit 2,185.000, Phila¬ 
delphia mit 1,549.000 und Buenos-Ai- 
res mit 1,400.000 Einwohnern. Dann 
folgen die Städte in dieser Reihenfolge 
aufeinander: Rio de Janeiro mit 
900.000, San Louis mit 687.000, Boston 
mit 671.000, Cleveland mit 661.000, 
Baltimore 668.000, Pittsburg mit sei¬ 
ner Schwesterstadt Alleghany, die zu¬ 
sammen 643.000 Einwohner zählen.