Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Dö Röd, die 's ma göbn hat, bo mir nim¬ 
mer verraucht: 
„Warst just öortn bliebn, hätt di a gar nöt 
braucht" 
Jatzt Han i wieder das Kreuz mit mein 
Weib alle Tag, 
Sorgen und Kummer, Verdruß gnua und 
Plag. 
Wia oft Han i aufdenkt: O mei Herr, o 
mei, 
War just no i ön Schlaraffenland drein. 
Bo da Nacht aber, Tag lang, i umgangn 
war, 
Wan i just oanmal no das kloan Manderl 
sah. 
Aber alls umasunst, war i dortn gwöst 
zfriedn, 
So saß i no heut im Schlaraffenland drin. 
Nutzanwendung. 
Und a so is's halt hergricht auf dera Welt, 
Daß halt dem Glücklichsten a no was fehlt. 
Und wan dir was abgeht, so tröst dich halt 
dann: 
Alls bringt der Mensch gar nirgends 
zsamm. 
Die Vorfahren der Albanesen 
im Altertum. 
Es ist nur natürlich, daß das Bal¬ 
kanproblem und der künftige Albane¬ 
senstaat auch den Gelehrten Anregun¬ 
gen und Anlaß zu Meinungsäuße¬ 
rungen liefert. Es wäre auch politisch 
wichtig, wenn ausreichende Gründe 
für die Zugehörigkeit der Albanesen zu 
dieser oder jener Völkersamilie sich bei¬ 
bringen ließen. Schon seit langer Zeit 
steht der Behauptung, daß die Alba¬ 
nesen zu den Südslaven zuzurechnen 
seien, die These gegenüber, daß man 
es mit den Nachkommen der alten Il¬ 
lyrer zu tun habe. Professor Emil 
Fischer bringt zur Bekräftigung dieser 
Theorie in der Zeitschrift für Ethno¬ 
logie eine Reihe zum Teil neuer, zwin¬ 
gender Beweismittel. Die ältesten bild¬ 
lichen Darstellungen von Illyrern fin¬ 
den sich auf der Trajansäule in Rom, 
dem Theodostusdenkmal in Konstanti¬ 
nopel und in den „Barbaren" von 
Adam-Klissi in der Dobrutscha. Hier 
tragen sie einen Haarwickel, der lebhaft 
an die albanesische Haarkalotte erin¬ 
nert, oder den niederen, quastenlosen 
Fez, wie er noch heute in Albanien ge¬ 
bräuchlich ist. Ebenso sind die Hosen 
und Bundschuhe moderne, gangbare 
Kleidungsstücke. Wie die Tracht, haben 
aber auch, die Sitten der alten Illyrer 
bei den Albanesen sich erhalten. Die 
nationale Küche ist dieselbe wie zu 
Zeiten Homers. Noch heute wird von 
den Wanderhirten der Ziegenmagen 
über Kohlenglut gar geröstet, der Wei¬ 
zen, nur grob zerstoßen und nicht ge¬ 
mahlen, aus der hohlen Hand verzehrt. 
Bon jeher hat die Bevölkerung Jlly- 
riens für kriegerisch gegolten: Alexan¬ 
der der Große hat mit Illyrern seine 
Schlachten geschlagen, und 15 römische 
Kaiser sind aus den illyrisch-pannoni- 
schen Legionen hervorgegangen. Die 
Albaner sind in ihrem Lande autoch- 
thon, nie vermochten fremde Völker in 
die engen Gebirgsschluchten Albaniens 
einzudringen, nur in den wenigen Tal- 
ebenen allein sind Griechen und Römer, 
Osmanen und Slaven zeitweilig zur 
Geltung gelangt. Auch anthropologisch 
unterscheiden sich die Albanesen von 
den schwerfälligeren Slaven und den 
kleineren Griechen. Den Schlußstein in 
der Beweisführung bildet die Zuge¬ 
hörigkeit der modernen albanischen 
Sprache zu den altillyrischen Sprachen. 
Viele alte Namen von Flüssen und 
Orten haben sich aus der Römerzeit bis 
heute erhalten, andere sind aus dem 
heutigen Albanesisch leicht zu erklären.