Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1913 (1913)

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Wärterinnen, die nicht zu geduldig 
sind. 
Da Durand kein Geld mehr hat, so 
verläßt man ihn da in seinem Winkel, 
wie irgend ein Paket, das man viel- 
leicht am dritten Tage wegnehmen soll. 
Dafür warf man auf sein Bett etliche 
Nummern der schmutzigen „Laterne", 
der einzigen Zeitung, die in den Kran- 
kensälen erlaubt ist. 
in der Mitte der geringschätzigen 
Gleichgiltigkeit, der allgemeinen Men- 
schensurcht, des Gelächters und der 
Spöttereien. Uebrigens war nur ein 
einziger Seelsorger für 800 Kranke! 
Und er war scharf bewacht, als er den 
Saal passierte... Er konnte nie Zu- 
tritt zu einem Kranken haben, ohne 
vorher einem in gebührender Weise 
verfaßten und vom Kranken mit eige- 
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Andreas Hafers Gebetbuch 
im Besitze des Herrn R. v. Lindheim. 
Durand bat um eine Apfelsine, 
denn er starb beinahe vor Durit. 
„Eine Apfelsine? ... Du wirst es 
deiner Frau am nächsten Donnerstag 
sagen." 
„Donnerstag! . . . werde ich noch 
am Leben sein?" .. . 
Da er sich aufgegeben fah und ein 
gläubiger Bretagner war, verlangte er 
inständigst nach einem Priester. Aber 
man muß ein Held sein, um seine 
Beichte in einem Hospital abzulegen, 
ner Hand unterfertigten Schein be- 
kommen zu haben. Zum Glück, bis jetzt 
fordern die Freimaurer keine amtliche 
Legalisierung! Sie sind noch edelmütig, 
die Biedermänner! . . . 
Seinen körperlichen Leiden preis- 
gegeben, durch die geistige Angst nie- 
dergedrückt, seines Auslandes unsicher, 
wagt Durand um diesen Versehschein 
nicht zu bitten. Er fürchtet sich beson- 
ders vor der großen Krankenwärterin. 
Dieselbe könnte sich rächen und ihm das
	        
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