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Und a so is. Ganz dabamat, da-
schröckt, last olls aus da Stnbn. Und
richti, dort afn Nachban sein Dachfirst,
da sitzt da rote Hahn und seine glüa-
tadu, feurign Flügl wern van Wind
augwachlt. Regna tnats iatzt wiar aus
Schaffln gschütt. Es is als wollt da
Himml selm 's Fen-r Wieda löschu.
Do es is holt scho z' spat.
's Fenr frißt und leckt weita und
find ön den hülzan Dachstuhl gar reich-
liche Nahrung. Olls rennt en Stalln
zna, Vieh alaßn. Do das wüll net anßi
ELikllenz Dr. Alfred Ldenhoch
gewesener Ackerbauminister und Landeshauptmann von
Oberösterreich.
Geb. 18. Mai 1855, gest. 30. Jänner 1912.
und reuuat ön Fenr zua. Das angst-
volle Brülln klingt schanerli eini en
d' Nacht. Mit Schleg und Grobheit
müaßns es en d' Hofwies dauetreibu,
wo 's aft grett is. 's Vieh tnats holt
net beffa vafteh.
Dawal d' Hausleut und dö andan,
dö eus helfn znwagrennt fand, aus-
briugau, was na glei mögli is, leckt 's
Fenr mit feine tanfud gieriuga Zuugau
weita und weita und af oanmal brennt
da ganz Dachstuhl lichterloh as wiar a
riesige Fackl.
Dö breunad Hoamat von an
Mensch« färbt weithi ön nächtign
Himml, af den fe kloaweis iatzt 's
Weda vaziagt, bluatrot.
Es is a Anblick, daß oaman 's Herz
weh toan kuut. Da geht dö Müah und
Plag va ganze Menfchnlebn en a oan-
zinga Nacht en Rank und Flamman
af. Ön das Knistern und Kracha, Folln
und Stürzu da brennadu Balku, ön
das Jamman und Flehu da Abbraudla
und ön das angstvolle Girrn da Taubu,
dö allweil wieda um das breunad Haus
fliagu, — mei, habnt ja eahnare
Junga drin, — hört mas iatzt läntn.
Aba nimma so stad und vaschwomma
wia am Abend, sondan schrill und ein-
dringli tragn d' Glockn as eharne
Schwingan den Rnas: „Brenna
tnat's!" anßi ön d'Nacht und ön d'
Weitn.
Und dö Hornsignala da Feurwehr,
dö iatzt daherrasslt, saugau den schauer-
legn Ruas af und gebn a Wieda weida.
Und es is a als Herat mas ans 'n
Wald, der ön da Nähat steht und ön
dessn regnschware Äst 's Feurliacht frei
enterisch spült, autzarauschn: „Brenna
tuats, brenna tuats!"
Mit an Krach und an Plnmpsa fallt
af oamal da Dachstuhl ön eahm selm
zam. A ganze Feurgarbu steigt him-
melau. Und ön denselbn Augublick
schaut da Monschei, bloach und trau ri.
durch die z'rissna Wolkusetzu, dö am
Himml dahiujagu toan. Dö glnatege
Feurröte von an brennadn Hoam und
da müadu, ablechtigu Strahlu, dö da
Mauuehul abaschickt, de gebn zam gar
a nhoamlichs Liacht.
Wo sau denn d' Abbrandla? tnast
fragn. Mei, ö' Bänrin is mit den klea-
nan Kind am Arm, a biffai a größas
an da Hand, zan Nachban nmi. Denn sei
Haus is scho gsichat, wal sö da Wind
glegt hat.
Dort legt's das Kleana glei übasi
as a Bett hi. Das kloa Hascherl is
kreuzfidel, strampelt mit dö kloan
Haxln, streckt d' Fäustal en d' Höh und
kräht dazua mit den dünna Stimmal,
und woaß net, daß sei Lustbarkeit eu
Muadal frei 's Herz adrucka mecht.