Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1913 (1913)

hatte, ließ ihre um mich gewundenen Ringe 
etwas lockerer werden und verließ schließ- 
lich meinen Körper, um nach der Milch zu 
kriechen. Ohnmächtig brach ich zusammen. 
Erst im Gefängnisse erwachte ich. Lange 
Zeit hielt mich ein hitziges Fieber gefesselt. 
Dann ward ich ein anderer Mensch. — Das 
ist ja erstaunlich, rief der gute alte Herr. 
Und wie hatte die Schlange Sie umrin- 
gelt? — Der Erzähler schilderte dies noch- 
mals anschaulich. Herr, sagte er schließlich, 
den einen Arm seines Hörers berührend, 
Notsignale bei < 
Die Kenntnis des bei sämtlichen fonti- 
nentalen alpinen Vereinen eingeführten 
und somit internationalen Notsignals bei 
alpinen Unfällen ist keineswegs so weit 
verbreitet, als im Interesse rascher und zu-- 
verlässiger Hilfeleistung bei Unfällen in 
den Bergen zu wünschen wäre. Wir brin- 
gen daher die geltenden internationalen 
Borschriften über das „Notsignal" bei Un- 
fällen im Gebirge zum Abdruck: Berg- 
steiger, die in Notlage sind und Hilfe bean- 
spruchen, geben das Notsignal in der Form, 
daß innerhalb einer Minute sechsmal in 
regelmäßigen Zwischenräumen ein Zeichen 
gegeben wird, hierauf einer Pause von 
einer Minute eintritt, worauf man wie- 
der das Zeichen sechsmal in der Minute 
wiederholt und so fort, bis Antwort er- 
folgt. Die Antwort wird gegeben, indem 
innerhalb einer Minute dreimal in regel- 
mäßigen Zwischenräumen ein Zeichen ge- 
geben wird. 
Die Art des Zeichens hängt von den 
Umstünden ab; es können optische (sicht- 
bare) oder akustische (hörbare) sein. Als 
optische Zeichen können verwendet werden: 
1. Flaggensignal. Ein am Stock oder Pickel 
befestigtes Tuch (Flagge), Wettermantel 
oder Kleidungsstück wird geschwenkt. Je 
arößer und auffälliger der Gegenstand i'st, 
desto leichter wird das Zeichen gesehen 
werden. — 2. Wechselweises Heben und 
Senken irgend eines auffälligen Gegen- 
standes, zum Beispiel eines Brettes, einer 
ausgehobenen Hüttentüre u. dgl. — 8. La¬ 
ternensignal (bei Dunkelheit). Wechsel- 
weises Hochheben und Verbergen (Ver- 
dunkeln) einer Laterne oder eines Feuer- 
brandes. (Kienfackel, brennende Latschen- 
zweige, Magnesiumlicht usw.) Je größer 
die leuchtende Flamme, desto besser. — 
4. Blitzlicht. Ist ein gut spiegelnder Ge- 
genstand zur Verfügung — entweder ein 
hier war der eine Ring, dort der andere 
und so (er umspannte die Taille) wurde 
mein Leib umklammert. Doch der Zug 
hält; ich muß hier aussteigen. Höflich 
grüßend, entfernt sich der junge Mann. — 
Der alte Herr dachte noch lange über das 
Gehörte nach, kam aber zu dem Schlüsse, 
daß die Reue des bekehrten Diebes doch 
wohl Rückfälle in das Lasterleben nicht 
ausschließe, indem er bald daraus bemerkte, 
daß ihm Uhr, Brustnadel, Taschentuch und 
Portemonnaie gestohlen waren. 
lpinen Unfällen. 
wirklicher Spiegel (ein Taschenspiegel von 
10 bis 12 Zentimeter im Durchmesser ge- 
nügt) oder eine blanke Metallfläche, so 
können entweder mit Benützung des Son- 
nenlichtes oder bei Nacht mit einer La- 
terne Blitzlichtzeichen gegeben werden. Es 
ist natürlich darauf zu achten, daß die vom 
Spiegel reflektierten Strahlen dorthin 
fallen, wo sie gesehen werden sollen. Ist 
der spiegelnde Gegenstand einmal richtig 
eingestellt, so daß das reflektierte Licht in 
der Talstation gesehen werden kann, so 
wird in den angegebenen Zwischenräumen 
(sechsmal in der Minute) dasselbe ver- 
deckt (durch Vorstellen oder Bedecken mit 
Hut u. dgl.) und dann wieder sichtbar ge- 
macht. Ist der Sonnenstand derart, daß 
das vom Spiegel reflektierte Licht nicht 
nach der gewünschten Richtung hin gesen- 
det werden könnte, so kann man mit Hilfe 
eines zweiten Spiegels dies leicht durch- 
führen. 
Akustische Zeichen sind: 1. Rufe. Kurzes 
lautes Schreien, schrille Pfiffe in den an- 
gegebenen Zwischenräumen. 2. Stoßweise, 
in den angegebenen Zwischenräumen wie- 
derholte Signale mit einem Horn (Trom- 
pete, Sprachrohr oder sonst einem vorhan- 
denen weithin schallenden Instrument). 
Welches von den genannten Zeichen zur 
Anwendung gelangen soll, hängt eben von 
den Umständen ab. Die Regelmäßigkeit 
der Zwischenräume wird entweder nach 
der Uhr oder einfacher derart erzielt, daß 
man langsam von 1 bis 20 zählt, dann das 
Zeichen gibt, wieder von 1 bis 20 zählt und 
so fort. Nach dem sechsten Zeichen wird die 
Minutenpause durch Zählen von 1 bis 120 
erzielt, worauf wieder die sechsmalige Ab- 
gäbe des Zeichens erfolgt. Bei der Ant- 
wort — dreimaliges Zeichen in der Minute 
— wird zwischen jeder Zeichenabgabe von 
1 bis 40 gezählt.
	        
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