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Ans den Kinder jahren der Uhr
Bevor Peter Henlein aus Nürnberg — die Nürn
berger waren immer gescheite Leute! — um das Jahr
1500 das „Nürnberger Ei“ erfand, die erste Taschen
uhr mit Federn und beweglichen Zeigern, mußte sich
die Menschheit, wenn sie die Stunde bestimmen wollte,
auf Sonne, Wasser, Sand und Öl verlassen. Die ältesten
Uhren, die „Sonnenuhren“, waren schon im grauen
Altertum bekannt, sie zeigten aber nur die „heiteren
Stundend was ein großer Nach
teil war, denn bei trübem Wetter
bleibt auch die schönste Sonnen
uhr, wie wir sie noch an vielen
unserer Häuser und Türme fin
den, unfehlbar „stehen“. Es gab
auch „Tischsonnenuhren“
(Bild rechts) und ganz kleine
„Taschensonnenuhren“, die
man einstecken konnte (Bild
unten rechts). Wollte man eine
bestimmte Zeitspanne messen, so
bediente man sich der „Was
ser-“ oder der „Sanduhren“,
bei denen die Füllung durch ein
kleines Loch in einer bestimmten
Zeit ablief (Bild unten links); aus
dieser Zeit stammt noch die Rede
wendung: „Die Uhr ist abgelau
fen.“ In der Mitte .des unteren
Bildes ist eine „Öluhr ‘ mit
Docht, bei der das allmähliche
V er brenn en des ÖI s an ein er S k ala
die Stunden anzeigte. Die ersten
Räderuhren waren vielfach aus
Holz. (Linkes oberes Bild).