Volltext: Österreichischer Volkskalender 1936 (1936)

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Ische Bettfedern! 
Ein Kilo: Graue, geschlissene 8 5—, halbweiße S 7*—, weiße S 8'—, 
bessere 8 10 — und 8 13'—, daunenweiche 8 15'— und 8 17*50, beste 
Sorte 8 20'—. Versand zollfrei gegen Nachnahme, von 8 10'— auf 
wärts franko. — Umtausch und Rücknahme gestattet. — Muster 
^ gratis. Eventueller Preisrückgang wird berücksichtigt. 
Benedikt Sachsei, Lobes Nr. 491 
bei Pilsen, Böhmen. 287 
Heiteres aus unserer Gtilblüten- 
sammlung 
Der unfreiwillige Humor, den uns der Alltag 
bietet, ist zumeist der beste, besser und witziger als 
mancher „neueste" Witz, der soeben blank geputzt 
und auf den Glanz hergerichtet, die Redaktion 
einer humoristischen Zeitschrift oder die Schreib 
tischlade eines Lustspielautors und Operettenlibret 
tisten verläßt, in Wirklichkeit aber schon so man 
ches Iährlein auf dem Buckel trägt und sozusagen 
in Ehren ergraut ist. Zu den Köstlichkeiten des All 
tagshumors gehören gewiß auch die Stilblüten, zu 
deren Bildung allerdings unsere liebe deutsche 
Sprache selber mit ihren keineswegs einfachen Ge 
setzen manchen Anlaß bietet. In meiner Redak 
tionsmappe finden sich solche köstliche Erzeugnisse 
einer unfreiwillig heiteren Muse immer in großer 
Menge. Heute will ich nun einiges davon hervor 
holen. 
Apropos Fasching! Da berichtet eine hohe 
vorgesetzte Stelle über die Aufdeckung eines nicht 
konzessionierten Tanzlokals irgendwo draußen in 
Lustenau und findet dabei das Wort von der „w i- 
d e r r e ch tl i ch e n Muse der Tanzkunst 
. . ." Ein schöner Titel, nicht wahr? 
Aus einem Bericht über eine Weihnachtsfeier: 
„Dank gebührt besonders den Herren Lehrern 
Müller und Berger, die sich kräftig an die 
Seite der Frauen st e l l t e n . . ." 
„Das Konzert fand im neuen Musik 
babylon statt . . ." 
„Der Exzeß war so stark, daß der Lärm 
weitum hörbar war und die Nächstwohnenden 
ihren Unwillen bei den Fenstern herabriefen . . ." 
„Als ich am 6. d. über die Spittelwiese ging, 
bemerkte ich einen Mann, der die Passanten be 
lästigte. Nachdem ich ihn dieserwegen zur Rede 
stellte, gab er frech zur Antwort: (Folgt das be 
kannte Zitat aus Götz.) Nachdem dies ge 
schehen war, erklärte ich ihn für verhaftet." 
Wissen Sie, was ein „Redequill" ist? Sonst 
nichts, als das kleine, bei Damen beliebte Täsch 
chen, das seinerzeit Ridikul hieß . . . Und ein 
„Liebeskolleriker"? Ein Mann, den der Liebes 
koller gepackt hat. . . 
Einen prächtigen Bericht über eine Schubert 
feier brachte das Linzer städtische Amtsblatt vom 
1. Dezember: „. . . Die Knaben traten ab, und 
der Mädchenchor, der der Schule alle Ehre macht, 
fang, zart abgetönt, mit einer Innigkeit, die 
durchMark und Bein g i n g, das reizende 
Wiegenlied . . ." (Solche Sätze gehen wirklich 
durch Mark und Bein!) 
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