Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1933 (1933)

30 
Wetter-, Volks- und Bauernregeln 
Jänner. 
Wenn die Tage längen, — Fangen sie an zu 
strengen. 
Jänner soll vor Kälte knacken, — Wenn die 
Ernte gut soll sacken. 
Jänner warm, — Daß Gott erbarm'. 
Grüner Januar — Macht das Bett zur Bahr. 
Pauli Bekehrung — Halb Winter hinum, 
halb herum. 
Februar. 
Scheint am Lichtmeßtag die Sonne heiß,— 
Kommt noch viel Schnee und Eis. 
St. Agatha, die Gottesbraut, — Macht, daß 
Eis und Schnee gern taut; — Aber oft bringt 
Dorothee — Nachher noch den meisten Schnee. 
Wenn im Hornung die Mücken schwärmen, 
—- Muß man im März die Ohren wärmen. 
Alle anderen Monate im Jahr—Verwün 
schen einen schönen Februar. 
März. 
Ein heiterer März — Erfreut des Landmanns 
Herz. 
Märzenregen, dürre Ernte. — Feuchter 
März, des Bauern Schmerz. 
Mit Märzenschnee die Wäsche bleichen, — 
Macht alle Flecken weichen. 
Zu Anfang oder zu End' — Der März sein 
Gift send't. 
April. 
Der April macht, was er will. 
Wenn der April Spektakel macht, — Gibt's 
Heu und Korn in voller Pracht. 
April trocken und warm — Macht des 
Bauern Hoffnung arm. 
Ist der April recht schön und rein, — Wird 
der Mai um so schlechter sein.'; 
Mai.M 
Der Mai kühl, der Brachmonat naß, — Die 
füllen Scheune und Faß. 
Mairegen auf die Saaten, — Dann regnet's 
Dukaten. 
Regen im Mai — Gibt fürs ganze Jahr 
Brot und Heu. 
Servaz muß vorüber sein, — Willst vor 
Nachtfrost sicher sein. 
Gewitter im Mai — Bringt Frucht herbei. 
Juni. 
Wie am Medarditag — Noch dreißig Tag — 
Eine alte Sag'. 
Wer auf Benno baut — Bringt viel Flachs 
und Kraut. 
Vor Johanni bitt' um Regen, — Nachher 
kommt er ungelegen. 
Regnet's am Pedastag, — So regnt's in 
Böckadrog; — Und da kriagt da Woaz an Tadel, 
— Wenn nöt schon im Feld', — So dafür im 
Stadel. 
Beginnen die Nächte zu langen, — Kommt 
die rechte Hitze gegangen. 
Juli. 
Auf St. Kilian — Schneid' jedermann. 
D' Magdalena — ist die erst' Woazschneiderin. 
Siagst am Bam z' Jakobi neun Äpfl, — 
so ist im Herbst der ganze Bam voll. 
Nachts Regen, Tages Sonne — Füllet 
Scheuer, Sack und Tonne. 
Wer im Heu nicht gabelt — Und im Schnitt 
nicht zappelt — und im Herbst nicht früh aufsteht, 
— Mög' sehen, wie's ihm im Winter geht. 
August. 
Tau ist dem August so not, — Wie jeder 
mann sein täglich Brot. 
Wie das Wetter an Hippolyt, — So es 
mehrere Tage geschieht. 
Um St. Augustin — Ziehn die Wetter hin. 
Aus den Haferstoppeln — Wehen die kalten 
Winde. 
September. 
Ist Ägidi ein schöner Tag, — Ich dir einen 
schönen Herbst ansag'. 
Was der August nicht kocht, — Wird der 
September nicht braten. 
An Septemberregen — Für Saaten und 
Reben — Ist dem Bauer gelegen. 
Sind Zugvögel nach Michaelis noch hier, — 
Bis Weihnacht lind Wetter haben wir. 
Oktober. 
Trägt's Häschen lang sein Sommerkleid, — 
So ist der Winter auch noch weit. 
Werden die Blätter bald welk und krumm, 
— So sieh dich nach deinem Ofen um. 
Auf St. Gallentag — Muß jeder Apfel in 
den Sack. 
Ein Herbst, der warm und klar, — Ist gut 
für's nächste Jahr. 
November. 
Ist Allerheiligen rein, — So zwischen Martini 
— Und Kathrein — Ein Sommerlein. 
Wenn um Martini Nebel sind, — Wird der 
Winter meist gelind. 
Bringt St. Martin Sonnenschein, — Tritt 
ein kalter Winter ein. 
St. Martin setzt sich schon mit Dank — Am 
warmen Ofen auf die Bank. 
Zeigt November sich im Schnee, — Bringt 
er reiche Frucht und Klee. 
Dezember. 
Kalter Dezember und fruchtbar Jahr — 
Sind vereinigt immerdar. 
Dezember kalt im Schnee — Bringt Korn 
auf jeder Höh'. 
Dezember warm, — Daß Gott erbarm'. 
Hängt zu Weihnacht Eis an den Weiden,— 
Kannst du zu Ostern Palmen schneiden. 
Von Eis eine Brücke muß — Zu Weihnacht 
haben Bach und Fluß. 
3 
Tage: 
Soate 
streue 
hausei 
aus.- 
warm 
schnill 
Stroh 
3 
Felde 
und t 
Wiese 
jetzt c 
sollen 
Plätze 
den,^ 
und ‘ 
A 
Weizi 
Stein 
merrr 
m 
ander 
srenü 
Bleiö 
Getre 
Klees« 
Kartr 
Frost 
walze 
A 
mersc 
fütter 
werd, 
Bäur 
muß 
Man 
mehr 
q 
Kart> 
gejät 
werd
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.