Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1931 (1931)

Mein Vater ist damals mit dem Poschinger, 
dem großen Glasherrn in der Au, gut bekannt 
gewesen, und weil ihm der Martl erbarmt hat, 
hat er ihm beim Glasherrn ein gutes Wörtl 
eingelegt, daß er ihn als Waldaufseher und 
Jäger einstellte. Und so ist's auch geschehen. 
Auf die Weis' hat der Martl ein feines Pösterl 
gekriegt und jagern hat er 
auch können, soviel er , 
wollen hat. 
Ich bin froh gewesen 
für den lieben Menschen, 
daß er auf die Weis' von 
der verbotenen Jagd weg- 
gekommen ist. Jetzt, hab' 
ich mir gedacht, kann dem 
Martl nichts mehr zustoßen. 
Ja — Brennessel und 
Kletzenbrüh'! Der Mensch 
denkt — und lenken tut ein 
anderer... 
In einer Nacht einmal 
um dieselbe Zeit, ich. bin 
damals schon ein hübscher 
Kerl gewesen,' der den 
Teufel auch nicht gescheut 
hätt', hör ich's wieder an 
ein Fenster klopfen, grad 
wie damals, wie den Martl 
das Heimweh heimge 
trieben hat. Ich bin 
natürlich gleich aus dem 
Bett heraus und schrei': 
„Martl, bist es du? Was 
ist denn los?" Aber ich 
hör' nichts und seh' nichts 
— keinen Martl weit und 
breit und sonst auch keinen 
Menschen. 
Deixel, denk ich mir, 
was ist denn das? 
Da muß dich jemand 
gefoppt haben oder ich hab' 
mich selber getäuscht. 
Ich leg mich wieder ins Bett und Ins noch 
eine Zeitlang, aber vor dem Fenster draußen 
rührt sich nichts mehr. Dafür geht es jetzt in 
der Kammer los! Ja, was ist denn das? Ist 
denn so was auch möglich? Diesmal ist's 
keine Täuschung nimmer, das weiß ich gewiß. 
Ich bin ja ganz munter und sitze aufrecht im 
Bett und der Mond scheint zum Fenster 
herein. Jede Kleinigkeit weiß ich noch, denn 
Preßvereins-Kalender 1931. 
so was Vergißt man nicht so leicht. Und im 
Mondlicht steht auf einmal eine schwarze 
Gestalt am Fußende vor meinem Bett und 
schaut mich Pfeilgrad an, daß mir's frei gruselt. 
Ein Mensch kann es nicht sein, das weiß ich 
gewiß. Und an Gespenster hab' ich nie ge 
glaubt, weil ich nie welche gesehen hab'. Ich 
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fang halt in meiner Ungewißheit doch zu 
beten an, da knallen drei scharfe Schläg' in 
der Kammer. Was das sein und bedeuten 
soll, kann ich mir auch nicht gleich zusammen- 
fingerln. Und in dem Augenblick, wie ich 
die drei Kracher hör', fällt die schwarze Gestalt 
an meinem Bett um und ist verschwunden. 
Ich weck' gleich meine Leut auf und frag 
sie, ob sie die drei Kracher nicht gehört haben 
und erzähl' ihnen die Geschichte von der Er- 
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