Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1928 (1928)

59 
6 
„Was ist's denn mit ’m Kind?" fragt der 
Cinöder mitleidig. 
„D' Mutter ist ihm gstorben und sonst 
hat es niemand mehr, 's ist eine harte Sach'. 
Aber die Gemeinde muß sich umschauen — 
komm', ich bring dich hin." 
Da nimmt der Cinöder einen der Aepfel 
aus dem Korbe und hält ihn dem Kinde 
hin. „Schau, ein bißl für'n Hunger." 
Als das Kind zugreift und dankt, nimmt 
cen 
. es' 
Lod 
c so 
ächt 
enn 
sie 
rßte 
; er 
eich 
r er 
lber 
t es ß 
um 
i I 
Z er 
tan. 
lädt • 
dem 
rge! 
chon 
annt 
ieder 
chnt. 
sein 
lgen, 
oßen 
>aben 
ngen 
>esen, 
// 
. 
noch 
l, die 
auch 
auch 
erste 
end er 
Papsthochamt in St. Peter am 31. Dezember 1926. - 
Dr. Johannes Maria Gföllner. 
Rechts im Bilde Bischof 
„Hunger hab' ich und — sonst niemand." 
„Ja, was ist's denn mit deiner Muatter?" 
Das Kind bricht in helles Weinen aus, es 
die kleine Brust. 
Da kommt eine Frau die Treppe herab. 
„Ja, da schau, 's Röserl! Weinst wieder? 
Geh schau, Kinderl, müssen alle einmal 
sterben! Aber daß sich keins um dich an 
nimmt? Da muß schon ich dazu schau'n — 
wart', ich geh mit dir zu der Gemeinde." 
9 Weinst. 
die Frau es bei der freien Hand. „Komm'!" 
Die Frau führt das Kind fort und der Cin 
öder sieht ihnen nach und denkt: „Hei, wenn 
das Dirndl einmal ein paar Wochen bei uns 
wär', da wüßt's vom Hunger nur das, daß 
er zum stillen ist, und da tät's bald anders 
ausschaun davon." Dann faßte es ihn mit 
einemmal: „'s könnt' sa bei uns sein, das 
Kindl ein Weil'. Oder — oder auch länger. 
Stund' ja niemand im Weg bei uns und 
ging dahier niemand ab. Und die Leni —? 
Na ja, 'leicht hat's keine Freud' an dem Zu 
cht 
)en 
hm 
ind 
cen 
bak 
en, 
Laut an sein Ohr. Es war wie von einem 
Kind. Er sieht sich um. Ja, da — da kauert 
ein Mädel neben der Haustüre, ein Kind 
noch. Er geht hin. „Was flennstZ denn?" 
Da erinnert er sich, er hat das Kind schon 
ein paarmal im Haus da bemerkt. „Js net 
d' Hausmeisterin deine Muatter?" fragt er. 
Das Kind nickt und schluchzt auf. 
„Was flennst denn?" fragt er nochmals. 
„Tut dir was weh?"
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.