Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1923 (1923)

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Der Geitzbock auf Reisen. 
Eine lustige Geschichte von Reimmichl. 
eit hinter dem Brenner drinu' liegt 
irgendwo der Markt Weißenthum. 
Von dort^ieht sich das enge Knietal hinein 
in die Berge. Wenn man in das Knietal 
hinaufsteigt, so kommt man in einer Stunde 
von Weißenthnrn nach Moosdorf und in 
weiteren zwei Stunden in die Elzenan. Die 
Elzenau gehört zu jenen anserwählten und 
gelobten Ländern, denen alle Narrenstück- 
kanfen, damit für den Sommer eine Milch 
in das Hans komme, worin das gelbe Türken- 
mehl gekocht und das harte Brot aufge 
weicht werden könnte. Der Siml stöberte 
lange ans dem Markt herum. Endlich fand 
er ein Tier, das ihm zu Gesichte stand. Es 
war eine große, starkgebante Ziege von 
schwarzer Farbe mit einem breiten Enter, 
mit langgeschwungenen Hörnern, einem fein- 
O 
Interessante Felspartien: Der Krenzstein mit der Buckelwehlucke bei St. Thomas a. Bl. 
lein und dummen Geschichten zngestiftet 
werden, die sich in mannigfaltiger Abwechs 
lung rundum ereignen und ereignet haben. 
Man tut den Elzenaueru damit bitter Un 
recht, denn sie sind nicht gescheiter und nicht 
dümmer als ihre Nachbarn rundum. Nur 
etwas arglos unbeholfen sind sie, wenn sie 
herauskommen; das gibt ihren Nachbarn 
dann Gelegenheit, sich an ihnen zu reiben 
und mit den unerfahrenen Hinterbergern 
manchen Schabemack zu treiben. Die fol 
gende Geschichte liefert ein Beispiel hievon. 
Der Brantl Simon war ein Kleinhäus- 
ler in Elzenau. Einstens sandte ihn seine 
treue Ehehälfte nach Weißenthnm auf den 
Georgimarkt. Er sollte dort eine Ziege 
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gespitzten Bockbart und einem weißen Stem 
über den Augen. Das Tier gehörte dem 
Kuen in Weißenthnrn. — „Diese oder keine", 
dachte sich der Brantl, und richtig wurde er 
mit dem Kuen um einen Zehner handels 
eins. Erfreut darüber, daß er ein so präch 
tiges Milchtier gefunden, setzte er sich in 
eine Schenke und ließ sich ein paar Halbe 
gut munden. — Spät am Nachmittag machte 
er sich mit der Ziege auf den Heimweg. — 
In Moosdorf wurde Rast gehalten, nicht 
etwa, als ob der Siml müde gewesen, 
sondem weil es so der Brauch, und weil 
man die Wirte nicht um ihren rechtmäßigen 
Verdienst bringen darf. Beim Pfnrnerwirt 
hing der Siml die Ziege an einen eisemen 
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