Fronleichnamsfest in Traunkirchen.
Eine Erinnerung 1912.
^Ach stand auf Bergeshalde,
Hoch obn auf stiller Löh',
Ein Kirchlein sah ich glänzen
Tief unt' am grünen. See.
Und Schifflein auf den Wassern,
Geschmückt mit Buchengrün,
Und Menschen auf den Straßen,
Die hin zum Kirchlein zieh'n.
Und von den Giebeln wehen
Viel Fähnlein, rot und weiß;
Die Orgel dröhnt im Kirchlein
Zu Goties Lob und Preis.
Es heben an die Glocken
Mit feierlichem Ton,
Und fromme Lieder schallen
Empor zu Gottes Thron.
Der Herr zum See nun ziehet
Mit prächtigem Geleit,
Ringsum liegt Bergesfrieden
In stiller Einsamkeit.
Und überm See/ da blauet
Ein Himmel, klar und rein,
Die Bergesgipfel glänzen
Im hellen Sonnenschein.
Anr Ufer liegen Plätten,
Mit Blumen reich geschmückt,
Im See, da schaukeln Gondeln,
Dem Leitschiff nah' gerückt.
Nun schweigen alle Glocken,
Der Herr, er ist am See;
Und Mufikklänge schallen.
Zur stillen Bergeshöh'!
Und stille ist's am Wasser-,
Kein Wellchen reget sich,
Die frommen Waller beten:
„O Herr, erbarme dich!"
Im Sakrament verborgen
Der Herr die Flut durchfährt,
Und alle Glänb'gen singen
Das Lied, das ewig währt: