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tiefen Kammern, auch
auf eurem Grabe steht
einst das Morgenrot
und auf Posaunenruf
gibt auch das Meer
die Toten, euch, dem
Leben wieder.
Auf ein er „ Titanic
Fahrt sind wir Sterb
lichen begriffen. Im
sturmfesten Vaterhaus
wähnen wir oft zu
ruhen, und doch — auf
endlosen Aetberwellen
wiegt sich unsere irdi
sche Behausung, ein
Spielball des Windes
und der Wellen. Kom
men wird dereinst die
unheimliche Welle,
wird zerschlagen Berg
und Damm, wird hin
abspülen in Tiefen
alles, was der Mensch
an Bord erbaute.
Gott, o Mensch des
zwanzigsten Jahrhun
derts, rühmst du dich
zu sein, Naturbezwin
ger und „Titan" tau
fest du deine Werke,
denn in titanenhaftem
Stolz wagst Göttern
du zu trotzen. An einem
eisigen Sporn, den der
Höchste schuf, zerschellt
ohnmächtig dein macht-
vollKönnen.Gottwoll-
test du sein, Menschlein
bleibt dein Name!
Fürchtet Gott —
das ist der sterbenden
„Titanic" letztes Wort;
näher hin zu ihm —
das ist des Bruders
letztes mahnend Wort!
DO 00 00 = 00 00 — 00 00 00
Lprüchs.
Das Leben ist doch heut recht kritisch: ! Schon viele Kranke sind genesen,
Sogar die Blumen sind — politisch! | Weil just ihr — Arzt auch krank gewesen.