Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1912 (1912)

Mondesviertel. 
© Neumond. H Erstes-Viertel. G Vollmond. ( Letztes Viertel. 
Frühlingszeichen 
1. T Widder 
2- y Stier 
3. II Zwillinge 
Die zwölf Zeichen des Tierkreises 
Sommerzeichen 
Herbstzeichen. 
4. 69 Krebs 
HE 
7. 
Jl, 
Wage 
5. & Löwe 
W 
8. 
in 
-Skorpion Mi 
6. 11p Jungfrau 
<r 
9. 
Schütze 
Winterzeichen. 
10. & Steinbock 
11. rrr Wassermann 
12. X Fische SK 
Die vier astronomischen Jahreszeiten. 
St. Klemens uns den Winter bringt, ! Den Sommer bringt uns St. Urban, 
St. Petri Stuhl dem Frühling winkt. > Der Herbst fängt mit Bartholomäi an. 
Der Frühling beginnt am 21. März um 12 Uhr 30 Minuten nachts, mittlere europäische Zeit, 
indem die Sonne in das Zeichen des Widders tritt. Erste Tag- und Nachtgleiche. 
Der Sommer sängt am 21. Juni^rm 8 Uhr 17 Minuten abends an. Die Sonne tritt in das 
Zeichen des Krebses. Längster Tag, kürzeste Nacht. Sommer-Sonnenwende. 
Der Herbst geht ein am 23. September um H Uhr 18 Minuten mittags; denn die Sonne kommt 
in das Zeichen der Wage. Zweite Tag- und Nachtgleiche. 
Der Winter kommt am 22. Dezember um 5 Uhr 55 Minuten morgens, da die Sonne in das 
Steinbock-Zeichen einrückt. Kürzester Tag, längste Nacht. Winter-Sonnenwende. 
Don dev Finsternissen. 
Im Jahre 1912 werden zwei Sonnen- und zwei Mondesfinsternisse stattfinden, von denen jedoch 
in unserer Gegend nur die erste Sonnen- und die erste Mondesfinsternis sichtbar sein werden. 
Die erste ist eine partielle Mondesfinsternis am 1. April. Der Anfang ist um 10 Uhr 15 Min. 
nachts, die Mitte um 11 Uhr 14 Min. und das Ende um 12 Uhr nachts. (Mitteleuropäische Zeit). 
Diese Finsternis ist in der westlichen Hälfte Australiens, in Asien, im Indischen Ozean, in Europa, 
Afrika, im Atlantischen Ozean und in Südamerika sichtbar. 
Die zweite ist eine ringförmige Sonnenfinsternis am 17. April. Der Anfang ist um 9 Uhr 53 Min. 
morgens, die Mitte um 1 Uhr und das Ende um 3 Uhr 14 Min. abends. Diese Finsternis ist in der 
östlichen Hälfte Nordamerikas, im nordöstlichen Teile Südamerikas, im Atlantischen Ozean, im nordwest 
lichen Teile Afrikas, in Europa und in der westlichen Hälfte Asiens zu sehen. 
Die dritte ist eine partielle Mondesfinsternis am 26. September. Der Beginn ist um 12 Uhr 
03 Min. nachts, , das Ende um 1 Uhr 26 Min. nachts. Größe 0 122. Diese Finsternis ist nur in Nord 
amerika, auf dem Großen Ozean, in Australien und in der östlichen Hälfte Asiens sichtbar. 
Die vierte ist eine totale Sonnenfinsternis am 10. Oktober. Der Anfang ist um 11 Uhr 56 Min. 
mittags, die Mitte um 3 Uhr und das Ende um. 5 Uhr 14 Min. abends. Diese Finsternis kann nur in 
Mittel- und Südamerika, in Südafrika, in der südlichen Hälfte des Atlantischen Ozeans und in den 
südlichen Polargegenden gesehen werden. 
Uom Iahresregenten. 
Als Jahresregent soll nach der Meinung der alten Astrologen im Jahre 1912 die Sonne herrschen. 
Daß die Sonne die gesamte Lebewelt beherrscht, müssen wir alle zugeben. Besitzen wir ja gar keine 
andere Wärmequelle, die mit unserem Leben so innig verbunden ist als die Sonne. Welche ungeheure 
Menge von Wärme die Sonne dem Welträume und uns zusendet, läßt sich ziffermäßig gar nicht be 
stimmen. Der berühmte Herrscht fand, daß die Sonnenstrahlen, wenn sie senkrecht auffallen und von der 
Erdatmosphäre nicht zum Teile absorbiert würden, imstande seien, eine kompakte Eisschichte von 37 Zenti 
meter Dicke binnen 24 Stunden zu schmelzen. Man versuchte auch die Temperatur der Sonne annähernd 
kennen zu lernen und nahm ungefähr 20.000 Grade an, was aber keineswegs richtig ist, da das Innere 
der Sonne noch bedeutend höhere Temperaturen hat. Es ist auch keine einzige Lichtquelle imstande, dem 
Sonnenlichte Konkurrenz zu machen, selbst das elektrische Kohlenlicht bleibt an Leuchtkraft 100 bis 200mal 
zurück. Die Entfernung der Sonne von der Erde beträgt im Mittel 148.650 Millionen Kilometer. Der 
Durchmesser der Sonnenkugel beträgt 1,386.690 Kilometer, ungefähr 109mal soviel als der der Erde. 
Man sieht auf der Sonnenscheibe öfter dunkle Flecken, die sogenannten Sonnenflecken, von denen manche 
eine ungeheure Ausdehnung haben. Durch spektroskopische Untersuchungen fand man, daß die Sonne auch 
aus Wasserstoff, Magnesium, Eisen, Natrium, Kalzit usw. besteht. Die Alten waren, eingedenk ihrer 
eigenen Abhängigkeit von der Sonne, aus die Sonne auch gut zu sprechen. Nach ihrer Meinung soll das 
Sonnenjahr warm und mehr trocken als feucht sein. Die im Sonnenjahr Geborenen sollen schön, stark, 
fromm, mächtig und geehrt sein, was wir ihnen gewiß alle vom Herzen wünschen. — Unser Regent ist 
der allmächtige Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit, der die Sonne scheinen läßt über Gute und Böse, der 
unsere Schicksale leitet in seinem weisen Ratschlüsse.
	        
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