Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1911 (1911)

Allerhöchste Geburtsfest wurde abends mit einer 
Illumination eingeleitet, welche im Vereine mit 
den Bergfeuern und der Traunbeleuchtung ein 
Schauspiel von seltener Schönheit bot. Ter ganze 
Markt war in ein Meer von Licht getaucht. Am 
18., dem eigentlichen Festtage, machten die Töchter 
und Enkelinnen des Kaisers mit ihren Ge 
mahlen und ihren Kindern beim Kaiser die 
Gratutationsaufwartung. Sodann wohnte 
der Kaiser einer stillen Messe in der Kaiservilla um 
10 Uhr vormittags bei. In der Pfarrkirche fand 
um IO Uhr ein Hochamt statt, welches von Bischof 
Dr. Hittmair unter zahlreicher Assistenz zelebriert 
wurde, an dem die Mitglieder der kaiserlichen 
Familie, die Gemeindevertretung und die Spitzen 
der Behörden teilnahmen. Mittags nahm der 
Kaiser die Gratnlationsauswartung der übrigen 
Mitglieder der kaiserlichen Familie entgegen. Die 
Herren Erzherzoge und die Frauen Erzherzoginnen, 
welche nicht dem engsten Familienkreise Seiner 
Majestät angehören, fuhren nach Beendigung des 
Gottesdienstes zur Gratulationsaufwartung in die 
kaiserliche Villa. Die Herrschaften, welche vom 
Publikum lebhaft begrüßt wurden, versammelten 
sich im Vestibüle der kaiserlichen Villa und wurden 
von Seiner Majestät in drei Gruppen im Empsangs- 
saale empfangen. Beim Familiendiner im Kurhause 
sprach Erzherzog Franz Ferdinand den 
Trinkspruch. An Glückwunsch-Telegrammen waren 
mehr als 3400 eingelangt. Am 'M. August fand 
weiters noch in Bad Ischl die feierliche Enthüllung 
des vom Bildhauer Leisek gelassenen Kaiser 
standbildes (den Monarchen als Jäger darstellend) 
statt. Aus diesem Anlasse fanden wieder verschiedene 
Festlichkeiten statt. Bei der Enthüllung konzertierte 
der Schubertbund aus Wien. Mit dem Wunsche: 
Gott erhalte unsern Kaiser und unser liebes Oester 
reich! schließt der Kalendermann seine Rundschau. 
Sicherheitsgürtel für Hochtouristen. 
Phantasievoll. 
Unteroffizier: „Rekrut Purzelhuber, 
wenn Sie so groß wären, wie Sie dumm 
sind, dann könnten Sie den Himalaja in 
die Westentasche stecken." 
Verschärfung. 
Kellnerin (zum Hausknecht, welcher 
einen Zechpreller hinauswirft): „Gib ihm 
n och einen Tritt — eine Zigarre hat er auch!" 
Aus der Schule. 
Im Geschichtsunterricht wird vorge 
tragen: „Otto 1. starb zu Memleben am 
Schlagflusse." Der Lehrer tut die Zwischen- 
srage: „Wo liegt Memleben?" — Karlchen 
antwortet kühn: „Am Schlagflusse." 
Der kluge Arzt. 
Der Arzt (nachdem er den Patienten 
genau untersucht): „Ihnen fehlt es an Be 
wegung, lieber Freund. Was haben Sie für 
einen Beruf?" — Patient: „Ich bin seit 
dreiundzwanzig Jahren Briefträger." 
Ein Seitenhieb. 
Gattin (aus der Zeitung vorlesend): 
„. . die Giraffe hat eine achtzehn Zoll lange 
Zunge." — Gatte: „Uijegerle, oa ist der 
Herr Gemahl auch nicht zu beneiden!" 
Probat. 
„Nun, hat Ihnen der Arzt das Bier 
trinken untersagt?" — ^Direkt nicht, aber 
ich soll überall nur ein Glas trinken und 
vorher fünfzigmal um das Wirtshaus herum 
laufen!"
	        
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