Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1911 (1911)

121 
lichen Gotteshauses wurde vom Abte Gerard 
Staller (1723—1729) begonnen und im 
Jahre 1730 von Abt Bernhard von Lidl 
vollendet. Von 1784 bis 1811 war sie von 
Mondsee getrennt und selbständige Pfarr 
kirche. 
Zwei Stunden oberhalb Mondsee auf 
der Kuppe des Kolmanswaldes befindet sich 
ein zu Ehren des heiligen Koloman ge- 
weihtesKirchlein, dasluZuriuw 8t. Coloman, 
in welcher am 13. Oktober 1658 Abt Simon 
Reviser die erste Messe las. Im Sommer 
Abte P. Wolfgang Haberl zu Mondsee um den 
Besitz des Kolmanskirchleins im Jahre 1511 
wurde zugunsten Mondsees, das die Kapelle 
seit jeher besaß, entschieden. 
Auf der Straße gegen Zell am Moos 
erhebt sich eine massige Rundkapelle, das 
sogenannte „Hohe Kreuz" aus dem Jahre 
1516, die Kreuzigungsgruppe und Gemälde 
enthaltend. 
Die Kapelle auf dem Friedhof, welche 
seit dem Jahre 1815 auf den jetzigen Platz, 
damals noch außerhalb des Marktes, ver- 
Bilder aus Gberösterreich: Ier cucharlstische Kongreß in I'enervach. 
Der hochwürdigste Bischof mit dem Klerus. 
werden an verschiedenen Tagen des Jahres, 
namentlich am Kolmanitag, an welchem 
Gläubige von Mondsee und Thalgau zum 
Kirchlein ziehen. Messen gelesen. Die Lage 
dieses Bergkirchleins ist einzig schön und 
wäre die Renovierung desselben eine dankens 
werte Aufgabe. Anheimelnd ist die Legende, 
daß an dieser Stätte der heilige Einsiedler 
Koloman auf seiner Pilgerreise nach Jeru 
salem gerastet haben soll. In der Nähe 
seines Ruheplatzes sei eine Quelle ent 
sprungen, dessen Wasser noch heutzutage von 
Augenleidenden als heilbringend gepriesen 
wird. Ein Streit zwischen dem Thalgauer 
Pfarrer Dr. Brittus Eberauer und dem 
legt wurde, zeigt einen Betaltar mit einem 
hübschen Altarbilde. Sie dient als Be 
gräbnisstätte der Pfarrherren von Mondsee. 
Am Ausgange der herrlichen Linden 
allee steht eine Kapelle in Viereckbau, welche 
eine Statue des heiligen Johannes von 
Nepomuk und interessante Bilder enthält, 
und zwar eines aus dem Leben des Abtes 
Chunrad, wie er 1145 von den Fullingern 
in Oberwang, wohin er anläßlich der Ver 
kündigung des Gottesglaubens zog, erschlagen 
wurde. Chunrad wird als Heiliger verehrt 
und steht dessen Skelett in Gold und echten 
Steinen gefaßt im Reliquiar am Hochaltar. 
Ein anderes Bild zeigt uns den heiligen
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.