Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1911 (1911)

119 
Kirchen und Kapellen von Mondsee. 
Nach Mitteilung der Daten durch Schuldirekter M. Lindenthaler von H. Gaderer. 
ABas altehrwürdige Mondsee, welches im 
K, Jahre 748 durch Utilo von Bayern 
gegründet und dem Orden des 
heil. Benedikt übergeben wurde, 
erhielt die ersten Mönche, 20 an 
der Zahl, aus dem Mutterstifte 
Monte Cassino. Rasch auf 
blühend, wurde es ein Kultur 
zentrum für die ganze Gegend. 
Im 12. Jahrhundert zeichneten 
sich die Mondfeer Mönche durch 
besondere Pflege der Wissen 
schaft und Kunst aus, so daß 
die Abtei eine wahre Gelehrten 
schule wurde. Abt Benedikt Eck 
von Piburg (1463—1499) war 
wie sein Vorgänger Abt Simon 
Reichlin von großem Schaffens 
drang und Baulust erfüllt. Er 
sterer begann 1470 den voll 
ständigen Neubau der bis dahin 
wahrscheinlich romanischen, mit 
verschiedenen gotischen Ver 
änderungen bestehenden Kloster 
kirche und führte ihn als reinen 
gotischen Bau so prachtvoll aus, 
daß er der schönste in dieser 
Zeit in ganz Oberösterreich wurde. 
Dieses herrliche Gotteshaus 
trotzte den Stürmen der Jahr 
hunderte und steht heute noch. 
Einige Veränderungen nahm 
1625 Abt Mauritius Faber vor, 
die geschmacklose Fassade samt 
dem größten Teil der zu dem 
gotischen Baue gar nicht passen 
den Türme erbaute 1730 Abt 
Bernhard von Lidl und andere 
Veränderungen, die sich aber 
fast nur auf das Aeußere be 
ziehen, erlitt die Kirche nach 
dem großen Brande 1774. Das 
Juwel der Kirche ist das Sak 
risteiportal. Die Tür mit starkem Eisengitter, 
das tartschenförmige Schlüssellochbeschläge 
und der Zugring ist eine herrlich schöne 
gotische Eisenarbeit. 
Der Hochaltar aus dem Jahre 1626 
ist in edlen Renaissance-Formen ausgeführt 
Bilder aus Dberösterreich: Der Kochaltar zu Wondscc. 
und steht auf demselben ein kunstvolles 
Reliquiar mit Tabernakel von Silber und 
vergoldetem Kupfer mit barocken Ornamenten. 
Die übrigen Altäre sind ebenfalls barock in
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.