Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1909 (1909)

   
    
      
    
   
     
   
    
   
Ireundlſchaft. 
Intime Freunde sind Leute, die Stan- 
des und Amtes wegen täglich zusammenkommen 
und mit einander verkehren. 
Geschäft sfr eund e hauen einander meiſt 
recht derb über die Ohren. 
Herzensfreun de ſind solche, die ein- 
ander nicht verraten, weil sie gleich schwere 
Päckchen auf dem Gewissen tragen. 
Hausfreunde sind allgemein bekannt, 
ie bringen Unfrieden ins Haus. 
Studienfreunde sind Leute, welche in 
jüngeren Jahren viel mit einander verkehrt 
haben, jetzt aber sich möglichst aus dem Wege gehen. 
Rechtsfreunde sind sehr koſtſpielig. 
Teure Freunde nennen wir diejenigen, 
denen wir stets Vorſchüſſe gewähren müſsſen. 
Aufrichtige Freunde wollen alle sein, 
die uns Grobheiten sagen. 
; Freunde in der Not — eine vor- 
sündflutliche Spezies. 
  
Seligkeiten ſind. 
Deulſche Seligkeiten, die keine ſ . 
     
Wir Deuts che sind doch sonderbare Mens chen, l 
ſagt ein Philoſoph; oft nennen wir Seligkeit 
dasjenige, was uns höchst unglücklich macht. . 
Dahin gehören: 
1. Die Feindseligkeit, welche mit | 
der Seligkeit gar nichts zu tun hat. 
2. Die Mühs elig keit, die doch niemand | 
erfreuen kann. 
. 38. Die Armſeligkeit, die noch keinen | 
Menſchen glücklich gemacht hat. J 
4. Die Saumſelig keit, die ſchon | 
unzählige Menschen ins Unglück gestürzt hat. 
H. Die Redseligkeit, die nicht nur | 
lästig, sondern auch gefährlich iſt. 
6. Die Schreibseligkeit unserer ii. 
Zeit, die vielleicht mehr Schlimmes als Gutes i 
bewirkt hat.. 
  
Geberdensprache. 
  
  
  
EEngqgländer dder einen Chapeau celaque 
kaufen möchte): Bitte, ick well kaufe so eine Hut. 
Ick aber no uill so eine, ick will 
Städtisches Anlehen. – „Das ist 
einmal schon im Leben, lieber Freund, daß die 
Väter die Schulden der Söhne zu zahlen haben.“ 
  
–~ ft d ner . E 
  
„Was fällt Dir ein ? Schau 'mal ufer | 
Stadtväter an; die machen jetzt Schulden, welch | 
ihre Söhne werden bezahlen müſsen.“ 
      
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