Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1909 (1909)

        
er, 
vereinskalenders 1907, welcher mit 
ô 18. Auguſt 1907 abgeſchloſſen wurde, kamen 
bis August folgende Arbeiten zur Ausführung: 
Das Verseten der 23.0928. Langſchiff- 
 ſchichten dauerte bis 2. November 1907. 
| Vom 5.–7. und vom 28.029. November 
.. | 1907 wurden die Steine der 20. Schichte 
  
derrechten Turmkapelle verſezt. Vom 8.927. 
November und am 5. Dezember 1907 ſind 
die Steine der 24.928. Querſchiffschichten 
Han der rechten Seite verſeztt worden. Mit 
dem 5. Dezember 1907 wurde das Stein- 
 verſezen an den Außenmauern des Dom- 
dhaues eingestellt, ſämtliche Mauern einge- 
wintert, d. h. ordentlich abgedeckt und die 
Stangengerüſte entfernt. 
Das Steinverſezen wurde am 15. April 
1908 wieder aufgenommen, bei der 24. 
HNuenrsſchiffſchichte begonnen und bis 25. des- 
[ ſelben Monats die 29. Schichte des Quer- 
| ſchiffes verſezt. Vom 27. April bis 4. Mai 
_ d. J. wurde die 29. Langſchifsſchichte verſetzt, 
    
  
  
| welche nach Außen zu die lettte Sandstein- 
| ſchichte für die Seitenſchiffhöhe bildet. Auf 
dieſe Schichte kommt die Hauptgesimsſchichte, 
welche aber aus Granit verfertigt und nächſtes 
Jahr über das Lang-, reſp. Seitenſchiff, ſowie 
der rechten Turmkapelle verſezt wird. Am 
H. Mai d. I. entfernte man die Bedachung 
der rechten Turmkapelle und wurden die 
 JVersetzarbeiten auch dort mit der teils 21., 
teils 22. Schichte begonnen. Bis Ende Juli 
d. J. sind die Versſetzarbeiten dieſer Kapelle 
dbiszur 27. Schichte vorgeſchritten und wurden 
in dieſer Zeit auch ſämtliche Fenſterbögen 
dieser Kapellenfenster geſchloſſen. Bis Ende 
| des heurigen Versſetzzahres wird wohl auch 
| mit Gottes Hilfe die rechte Turmkapelle die 
29. Schichte, wie das Quer-, Lang-, reſp. 
| Seitenſchiff erreichen. | 
Wie die Beſchreibung zeigt, werden nicht 
der Reihe nach dieſe Verſegarbeiten vorge- 
| nommen, ſondern wie es ſich von ſelbſt ergibt, 
d. h. wie die Steine in der Steinmetzwerk- 
rnd ſtätte fertig gebracht werden. Es kommen in 
| der heurigen Beſchreibung auch große Lücken 
| vor, wo gar keine Verſetßarbeiten angeführt 
| ind. Dieſe Zeit wurde zu Bauarbeiten, zu 
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_ DVom Domnrbau in Lingz. 
| J F.tivtickend an den Bericht des Preß- | 
Q (Nachdr. verboten.) 
Dombauhäuſerreparaturen, Steineabladen, 
Ein- und Ausſühren der Steine in und aus 
der Werkstätte verwendet, und blieb letztere 
Arbeit den Steinmetzen ersſpart. Das Aufs. 
stellen und Abtragen der Gerüſte, ſowie 
teilweiſe der Aufzüge (Derriks) beſorgen die 
Z3 Donmlbauzimmerleute, welche auch die _ mu 
Reparaturen der vielen ſchadhaften D. | 
bauhäuſer-Schindeldächer vornehmen müſſen. 
Von den 2 Bildhauern (Verzierungs- 
steinmetzen) wird das ganze Jahr fleißig 
an den großen Säulenkapitälen gearbeitenn. . | 
nÊr] 
t cle bis heute 10 Stück vollständig 
ertig ſine. | 
DieSteinmetze, 209.24 Mann, arbeite- 
ten an den ſchon vorher beſchriebenen verſetzten 
Steinen und jetzt an den letteren Kapellen- 
ſchichten. Die 2 Schmiede und der Helfer 
haben vollauf zu tun, die Schmiedearbeiten 
für den Donibau fertig zu stellen und das 
Schärfen der Meißel ſür die Steinmetze zu 
besorgen. Im Maſchinenhaus ſind der 
Maſchiniſt und 2 Helfer beſchäftigt, welch’ 
erſterer alle Maschinen (Dieſelmotor, Luft- 
kompreſſor, 2 Dynamomaſchinen und 1 
Diamantſäge) und die Akkumulatorenbatterie, 
ſowie das elektriſche Läutwerk zu überwachen 
hat. Die 2 Hilfsarbeiter werden als Aufsicht, 
zum Reinigen und Delen der Maſchinen, 
reſp. Einrichten der Steine in die Säge 
verwendet. Sehr viel und genaue Arbeit 
erfordert die Diamantſäge, nämlich das Ein- 
ſezen der Diamanten. 
Was die neue Preßluftanlage betrifst, 
welche voriges Jahr im Oktober dem Betrieb 
übergeben wurde, kann berichtet werden, daß 
  
dieſelbe geſundheitlich eher nützt als ſchadet 
und kann in der Bildhauerei um gut die 
Hälfte, in der Steinmeterei um !/; wie bis 
jetzt raſcher gearbeitet werden. 
Das Verſetzen der zuſammen 185 Turm- 
ſtufen und Platten wurde mit Hilfe obiger . 
Magſchine (als Bohrmaſchine) vom 2. Jae. 
bis 6. April l. J. beendet. Das Versetzen, 
reſp. Ausmeißeln vorerwähnter Turmſtiegen- 
stufen betrachtete ich als eine langwierige 
und für die Steinmetze ſehr ſchwierige Arbeit. 
Unser Dombauſandſtein iſt an und für ſich 
ſchwer zu bearbeiten und bekommt ſpäter, 
gk 
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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