Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Brust des Schwertfegers noch einmal tief 
hob und senkte. 
Der Priester ließ den vermeintlichen 
Toten unmittelbar in seine Wohnung trans 
portieren und zu Bette bringen, allein er 
war nun wirklich tot; man ließ ihn dann 
die vorgeschriebene sanitäre Karrenzzeit auf 
gebahrt liegen — und zwei Tage später 
begleitete man den Meister zum zweiten 
Male zu Grabe. 
Möge er die letzte Ruhe gefunden haben, 
nachdem der Herr denjenigen nicht ungestraft 
läßt, welcher seinen Namen eitel nennt. Wir 
Wollenden, dabei aber zum Tiere herabge 
sunkenen Menschen, oder noch besser aus 
gedrückt, diese Unglücklichen, bohren sich in 
die Idee von der Nichtexistenz eines allmäch 
tigen Gottes derart hinein, daß sie alles, 
was mit unserer heiligen Religion im Zu 
sammenhange steht, mit ihrem unversöhn 
lichen Hasse zu verfolgen trachten. 
Einer dieser leider nicht seltenen Reli 
gionsstürmer war auch der noch junge Kauf 
mann Sch. im Brandenburgischen. Auch er 
hatte keine Ehrfurcht vor gottgeweihten 
Dingen — und der Ausspruch unseres Herrn 
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aber glauben, daß der Allgütige in seiner 
grenzenlosen Barmherzigkeit dem armen 
Sünder, nachdem er ihm noch auf dieser 
Welt das Sündhafte seines Gewohnheits 
schwures fühlen ließ, ein gnädiger Richter 
sein wird. 
II. 
Wie heutzutage, so gab es schon in 
früheren Zeiten Menschenkinder, welche sich 
um unseren lieben Herrgott nicht beküm 
merten, ja offen dessen Existenz in Frage 
stellten und sich, wo es nur anging, als 
Gottesleugner bekannten. Diese gebildet sein 
Jesu Christi: „Wer nicht für mich ist, der 
ist wider mich!" ließ den sich dadurch be 
troffen Fühlenden zum offenen Feinde des 
Weltheilandes und Verächter seiner göttlichen 
Gesetze auftreten. 
Die freien Stunden, welche ihm sein 
Beruf erlaubte, füllte er mit seiner Lieb 
lingsbeschäftigung — der Jagd — aus. Bei 
einer solchen Gelegenheit ereignete es sich nun, 
daß, trotzdem er ein bekannter guter Schütze 
war, ohne Jagdbeute den Heimweg antreten 
mußte. Darob verdrossen raisonierte er mit 
sich und geriet in die übelste Laune. Sch.