Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1907 (1907)

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der Vornehme, der Prasser, der Schwelger 
und Schlemmer oder der, dessen Brust 
mit Orden geziert ist, seien nun auch 
immer glücklich. Aeußerlich mag es wohl 
so scheinen, aber der Schein trügt bekannt 
lich und gerade in diesem Punkte trügt 
er in sehr vielen Fällen. Ja, könntest du 
in das Herzenskämmerlein so mancher 
schauen, zu denen du nicht ohne Neid 
und Scheelsucht emporblicken kannst, welche 
Enttäuschung würdest du erfahren? Kürz 
lich fand ich ein paar hübsche Verse von 
Hermann Steinhaufen, die ich an dieser 
Stelle einflechten möchte. Sie lauten: 
„Nicht Reichtum, Genüsse und Ehren 
Begründen das irdische Glück; 
Sie können dem Schmerze nicht wehren, 
Noch halten den Gram sie zurück. 
Ein frohes, zufried'nes Gemüte, 
Ergebung, weil Gott es so will, 
Sie bringen dein Weltglück zur Blüte, 
Und ruhig wird 's Herze und still." 
In diesen schönen Worten ist zugleich 
angedeutet, wo denn das wahre Glück, 
soweit es das diesseitige Leben zu bieten 
vermag, gefunden werden kann. Ja willst 
du, lieber Leser, einen wirklich glück 
lichen Menschen sehen, dann gehe zu einem 
solchen, der ausgerüstet mit einem gottes- 
Touristengrupxe beim Kreuz auf der Spitze des 
großen prill. 
doch nur zur Last und Qual gereicht! 
Ach, könnte ich mir die Gesundheit 
kaufen! Wie gerne gäbe ich für sie 
hin all mein Hab und Gut!" Nein, 
mein lieber Leser, Reichtum allein 
macht nicht glücklich. Und wie die 
einen das Glück suchen im Mammon, 
so suchen es die anderen in den Freuden 
und Genüssen dieses Lebens und wieder 
andere glauben es in Ehre und An 
sehen zu finden. In Saus und Braus 
leben, auf den Höhen der Menschheit 
wandeln, hohe Ehrenstellen bekleiden, 
sich die Brust schmücken dürfen mit 
Orden und Ehrenzeichen, das bedeutet, 
lieber Leser, für einen großen Teil der 
Menschheit den Inbegriff alles Glückes. 
Aber ach! Wie selten fühlen sich jene 
glücklich, die sich dieser von der Welt 
gerühmten Vorzüge erfreuen! Du bist, 
lieber Leser, nämlich sehr auf dem 
Holzwege, wenn du glaubst, der Reiche, 
vor der Simonihütte am Dachstein. 
(Landeshauptmann Dr. Ebenhoch mit zwei Töchtern, Bella und 
Dina, zwischen beiden Bergratstochter Frl. von Rirnbauer, im 
Vordergründe der Restaurateur der Simonihüte) 
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