Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1907 (1907)

Stadtfarben von Wien weiß-rot. 
b) der Länder der ung. Krone: 
Ungarn rot-weiß-grün. 
Kroatien weiß-rot. 
Slavonien blau-weiß-grün. 
BosnienundHerzegowina gelb-rot. 
Kriegsflagge von Oesterreich-Ungarn. 
Rot-weiß (österr. Wappen) -rot. 
Handelsflagge von Oesterreich-Ungarn. 
Rot-weiß (österr. und vereinigtes alt- und neu-ung. 
Wappen) -rotgrün. 
LaildmirtlchliMicher Hauskalen der. 
Jannor. Klee und Leinsamen ist in den kältesten 
Tagen zu dreschen. — Das Tauwasser ist von den 
Saaten abzuleiten; der ausgefahrene Dünger ist zu 
streuen. — Auf Wiesen entfernt man die Ameisen 
hansen, räumt die Abzugsgräben und rodet Gesträuch 
aus. — Man gebe reichliche Streu und halte die Ställe 
warm. — Die Obstbäume werden ausgeputzt und be 
schnitten; Raupennester vertilgt; Spalierobst mit 
Strohmatten bedeckt. 
Februar. Bei Tauwetter durchgehe man die 
Felder, räume die zugefallenen Wasserfurchen aus 
und verschaffe dem Wasser Abfluß. — Sind auf den 
Wiesen die Gräben noch nicht gehoben, so muß es 
jetzt geschehen. — Schafe, welche im Juli lammen 
sollen, sind jetzt zu paaren. — Man bepflanzt Weide 
plätze, Flußufer u. dgl. mit Pappeln, Erlen, Wei 
den, Ulmen und Akazien und verwahre sie mit Pfählen 
und Dornen. 
März. Man egge bei trockener Witterung die 
Weizen- und Kleefelder und lese von letzteren die 
Steine ab. — Bei günstiger Witterung werden Som 
merroggen, Hafer, Erbsen, Bohnen, Wicken gesäet. — 
Alls den Wiesen sind die Maulwurfshaufen und 
andere Unebenheiten zu beseitigen und überhaupt alle 
fremden Dinge zu entfernen. 
April. Wenn die Obstbäume blühen, ist die beste 
Bleichzeit. — Auf dem Schüttboden muß man das 
Getreide öfters umschaufeln. — Hafer, Gerste, 
Kleefarnen, Waid, Hanf und Lein werden gesäet und 
Kartoffeln gelegt. — Die Saatfelder, auf welchen der 
Frost viele Pflanzen emporgezogen hat, sind zu 
walzen. 
Mar. Bei trockener Witterung werden die Som 
mersaaten gewalzt. — Es kann nun mit der Grün- 
fütternng nach und nach begonnen werden; die Schafe 
werden gewaschen und geschoren. — Die veredelten 
Bäume sind fleißig zu begießen. — Auf die Raupen 
muß man emsig Jagd machen. — Verpflanzt werden 
Mango d und Salat; die Mistbeeten werden immer 
mehr gt lüftet. 
ui. Es werden Kohl und Rüben gepflanzt, 
Kartoffel', Mais- und Bohnenfelder geeggt, die Hirse 
gejätet und behackt. — Zwei- und dreischürige Wiesen 
werden gemäht. — Da die Grünfütterung im vollen 
Gange ist, muß man reichlich einstreuen, oft ausmisten 
und die Tiere sehr reinlich halten. — Herunter 
hängende Weinreben werden angebunden, unfrucht 
bare Seitenreben abgeschnitten. 
Juli. Zu Anfang des Monats fällt die Raps 
und Rübsenernte, zu Ende des Monats wird in 
der Regel der Roggen geschnitten — Es wird 
Winterraps gesäet und das Brachfeld gepflügt. — 
Die Lämmer dürfen nicht bei Regenwetter ausge 
trieben werden. — Man macht Kapaunen und 
Poularden 
August. Brunnen und Wasserleitungen sind zu 
reinigen. — Sommerobst wird getrocknet und einge 
macht. — Die Ernte wird fortgesetzt in Weizen, 
Hafer, Gerste und Sommerfrüchten. — Ein- und 
dreischürige Wiesen werden gemäht. 
September. Es wird gedroschen; Kraut ein 
gelegt. — Die Oefey werden in Stand gesetzt. - Es 
wird Rübsen, Roggen, Weizen gesäet. — Es wird 
Klee gemäht und getrocknet. — Der Hopfen wird 
geerntet. - Zu Ende des Monates kann man das 
Rindvieh auf den Wiesen weiden. — Es beginnt die 
Holzfällung. 
Oktober. Es wird Roggen und Weizen gesäet; 
Stoppelfelder werden gepflügt, Dünger zu Früchten 
für das nächste Jahr gefahren. — Die Kartoffelernte 
wird womöglich beendet. — Man muß öfter nach 
dem geernteten Hopfen sehen, damit er sich nicht er 
hitzt. — Man muß allmählich von der Sommer- zur 
Winterfütterung übergehen und früh vor dem Aus 
treiben etwas Trockenfutter im Stalle geben. 
November. Es wird Sauerkraut eingemacht. 
— Mit dem Dreschen wird fortgefahren. — Brunnen 
und Wasserleitungen sind mit Stroh einzubinden und 
mit Mist zu bedecken. — Die etwa noch im Felde 
stehenden Rüben sind auszunehmen. — Die Tiere 
hütet man vor Erkältung und hält deshalb die 
Ställe warm. — Man umgräbt und düngt die 
Bäume. 
Dezember. Die Verrichtungen im Hause sind 
wie im November. — Die Kellerlöcher muß man 
mit Mist bedecken und die Türen mit Stroh ver 
stopfen. — Auf dem Getreideboden verwahre man 
Fenster und Läden gut, damit es nicht hineinschneit 
Alilrürrmrgcn 
wie sie im Festkalender vorkommen: 
Ä. = Abt, Ae. = Aebtissin, Ap. = Apostel, 
Ap.-Sch. = Apostel-Schüler. 
B. — Bischof, Bek. — Bekenner, Büß. = 
Büßerin, Br. — Bauer, 
c. = circa — um das Jahr. 
EB. — Erzbischof, Eins. — Einsiedler. 
Fr. — Frater (Mönch). 
I. = Jungfrau, Jes. = Jesuit. 
K. — König oder Königin, Kais. — Kaiser 
oder Kaiserin, Kl. — Kirch enlehrer, 
KB. — Kirchenvater. 
M. — Marryr. 
Ordst. — Ordensstifter, Of. — Offizier. 
P.—Papst, Pr. —Priester, Pfr.— Pfarrer. 
W. = Witwe. 
f hinter dem Namen — gestorben. 
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