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fertig um den Preis per 1800 fl., geliefert
wurden. Die Schichten 38 und 39 bestehen
nach Innen aus Sandstein.
Die letzte 40. Schichte bildet nun den
gänzlichen Abschluss der Thurmmauern;
dieselbe ist im vorderen Theile 30 ew hoch
und greift außerhalb 20 ein über den
unteren Mauergrund. Auf den acht Eck
pfeilern sind die Ansätze für die Giebel an
gearbeitet, welche die Pfeiler abschließen;
zwischen den Pfeilern liegen auf jeder Seite
fünf größere und eine kleinere Platte, welche
nach vorne die Ansätze zu der offenen Säulen
stellung zeigen, welche den Thurmhelm wie
eine gedeckte Arkade umgibt und nach rückwärts
eine sanft ansteigende Fläche zum Abflusse
des Wassers haben. Auf dieser Fläche wird
man ganz bequem um den Thurmhelm
herumgehen können. Der rückwärtige Theil
der Abdeckung besteht aus 40 em dicken
Granitstücken, welche in die vorderen Stücke
durch eine Höhlung übergehen und die
Grundlage für die beim Anfange 55 ew
starke Helmspitze bilden. Diese ganze aus
104 Stücken bestehende Schichte wurde von
Herrn Anton Poschacher aus den Maut-
hausener Granitbrüchen fertig loco Bauplatz
geliefert und kostet rund 3000 fl. Am
29. September wurden die letzten Stücke
aufgezogen.
Die vierte Thurmetage ist somit fertig;
es wurden daher 14 Schichten versetzt, zu
sammen 6 91 m hoch, so dass die ganze
Höhe des Thurmes bis zum Anfange der
Helmspitze 67^ in oder 213^ Wiener Fuß
beträgt. An den acht Eckpfeilern wurden
noch die Fialenspitzen mit doppelter Kreuz
blume versetzt, die noch fehlenden Deck
gesimse mit Krabben auf die Schwibbogen
verlegt und die Fialen auf den vier Kreuz
pfeilern aufgestellt.
Von der Helmspitze sind bereits drei
Schichten fertig und werden noch versetzt.
In dem vorjährigen Berichte war die
Absicht ausgesprochen, zur Hebung der
schweren Werkstücke einen zweiten Stein
aufzug in der Höhe aufzustellen. Dieser
Plan wurde jedoch für dieses Jahr auf
gegeben, weil für den Aufbau des Thurm
helmes das Aufziehen der Werkstücke in
Zusammenhang mit dem neuen Gerüstbau
gebracht werden muss. —
Nach Einstellung der Versetzarbeiten im
November 1896 wurden noch die Marmor
arbeiten zum Herz Jesu-Altare aufgestellt.
Die Marmorsorten sind folgende: Sockel,
Umrahmung der Mosaikbilder und der
Platten seitwärts, sowie die Mensaplatte
von Lienbacher roth — zwei Eck- und zwei
Wandpfeiler gelb Giallo di monte — das
Mittelstück mit Bekrönung von Distellaub,
mit Monogramm J. H. 8>, sowie die Capitäle
der zwei Säulchen Carrara, zwei Platten
seitwärts port ck'or, schwarz mit gelben Adern
— zwei Säulenschafte, Altar- und Speis
gitterstufen, grün, Salzburger Serpentin.
Im Frühjahr 1897 wurde der Aufbau
versetzt; Tabernakel, Leuchterstnfe und Eck
pfeiler nebst Deckgesims von Carrara-Marmor,
die Umrahmung der Bilder neben dem
Tabernakel roth Lienbacher. Ueber der un
teren Abtheilung erhebt sich in der Mitte
die Expositions-Nische von Arco Kalkstein.
Sämmtliche Marmorarbeiten, sowie die Ex
positions-Nische wurden von Oberalm fertig
geliefert, jedoch ohne Verzierungen, welche
hier gemacht wurden.
Die Umrahmung der Seitenbilder neben
der Nische, sowie der überaus reichverzierte
Rahmen um das große Altarbild wurde
gänzlich hier in der Hütte ausgeführt aus
Merlera Stein.
Da an der Oeffnung neben dem Altare
noch gröbere Steinmetz- und Maurerarbeiten
vorgenommen werdn müssen, so konnte das
Pflaster um den Altar herum, sowie das
Speisgitter noch nicht hergestellt werden;
sobald diese Veränderungen fertig sind, wird
alles hergerichtet, da alle Arbeiten schon
bereit liegen."
Aus diesem Berichte ist zu entnehmen,
dass das für das Jahr 1897 gesteckte Bauziel,
nämlich die Vollendung des vierten Stock
werkes, erreicht wurde. Im Jahre 1898 soll
nun die kunstvolle Gallerie, eine besondere
Zierde des Thurmes, fertiggestellt werden.
Damit dieses Ziel erreicht werde, ist es
freilich nothwendig, dass manche Granit
stücke sowie die Säulen, auf welchen die
acht großen Giebel ruhen, bereits fertig
von den Steinlieferanten hergestellt werden.