Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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/jl um erstenmale versammelten sich die Katholiken 
/SflK Oesterreichs im Jahre 1877, zwölf Jahre ver- 
flössen sodann bis der II. österr. Katholikentag 
' im Frühjahre 1889 in Wien stattfinden konnte. 
Der um die katholische Sache hochverdiente Graf Anton 
Pergen, dem auch das Hauptverdienst des Zustande 
kommens der früheren Katholiken-Versammlungen ge 
bürt, gab die Anregung, dass der nächste Katholikentag 
im Jahre 1892 in Linz, der schön gelegenen Haupt 
stadt Oberösterreichs, abgehalten werde und zwar in 
der Zeit vom 8. bis 11. August. Das vorbereitende 
Comitö erließ zu Ostern und dann wieder zu Pfingsten 
einen Aufruf zur Theilnahme, nachdem es sich vorher 
Danner von Salzburg; Baron Morsey, Reichsraths- 
Abgeordneter von Steiermark. FürdiezweiteFest- 
versammlung: Prinz Karl Schwarzenberg, Reichs 
raths-Abgeordneter von Böhmen; Dr. Anton Jeglie, 
Canonicus von Sarajevo; Johann Stöber, Curatpriester 
bei St. Stephan in Wien; Prinz Alois Liechtenstein. 
Für die dritte Festversammlung: Dr. Alfred 
Ebenhoch, Reichsrath; Graf Sylva-Taronca, Reichsrath 
von Böhmen; Dr. Chotkowsky, Reichsrath von Galizien. 
Für die vierte Festversammlung: Dr. Franz 
Schindler, Wien; Graf Günther Stollberg, Mähren; 
Dr. Kathrein, Vicepräsident des Abgeordnetenhauses; 
Bischof Dr. Doppelbauer, Präsident (Schlusswort). 
WoMssesthalle in Linz. 
der Zustimmung des Diöcesanbischofes und des Segens 
des heiligen Vaters versichert hatte. Es war der Wunsch 
des Comitös, dass den Reden und Referaten die be 
rühmten Rundschreiben des glorreich regierenden Papstes 
Leo XIII. zugrunde gelegt werden, zu welchem Behufe 
ein Programm, welches in übersichtlicher Weise die 
vom heiligen Vater so meisterhaft erörterten Grundsätze 
für alle Lagen des katholischen Lebens zur Darstellung 
brachte, verfasst wurde. Der Katholikentag sollte auf 
diese Art auch eine Ovation für das hervorragende Wirken 
des heiligen Vaters sein. 
Das Comitö bemühte sich für die Reden und 
Referate Männer zu finden, welche durch besondere 
Kenntnisse und ihr bisheriges öffentliches Auftreten 
sich einen rühmlichen Namen in der katholischen Welt 
verschafft hatten. Es gelang folgende Redner- und 
Referenten - Liste aufstellen zu können. 
Für die erste Festversammlung: Baron 
Dipauli, Reichsraths - Abgeordneter, Tirol; Pfarrer 
Referenten: 
1. Section für Schule und Unterricht. 
a) Hochschule: Dr. Fuchs, Reichsrath für Salzburg, 
und Dr. Gitlbauer, Universitäts-Professor. 
2. Section für sociale Fragen. 
a) Sonntagsruhe: Dr.Schindler, k.k.Universitäts 
Professor, Wien. 
b) Arbeiterfrage: P. Kolb S. J., Wien. 
c) Handwerkerfrage: August Etz jun., bürgert. 
Zeugschmied, Ried, Oberösterreich. 
cl) Berufsgcnossenschaftliche Organisation: Doctor 
W. Frhr. v. Berger, Wien. 
e) Bauernfrage: Dr. R. v. Kozlowski, Reichs- 
raths-Abgeordneter, Galizien, und Abgeordneter 
P o v s 6, Director der landwirtschaftlichen Anstalt 
und Reichsraths - Abgeordneter in Krain.