Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1891 (1891)

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vollster Weise umstellt. Am Fußboden war die colossale 
Gruppe von herrlichen Hortensien effectvoll umsäumt. 
Die beiden Seitenaltäre waren gleichfalls mit exotischen 
Gewächsen prächtig geschmückt. Das ganze Presby 
terium, sowie den vordersten Raum des Schiffes bedeckte 
ein einziger Teppich aus rothem Sammt, welcher mit 
zarten mattgrünen Blättern durchwebt war. Von dem 
selben zog sich ein anderthalb Meter breiter Laufteppich 
durch die ganze Kirche bis zu den Stufen des Haupt 
portals, über welchem sich der zeltartige Vorbau erhob. 
, Endlich war die ersehnte Woche angebrochen, 
in der so viele Segenswünsche dem erlauchten Braut 
paare ausgesprochen, so viele Gebete zum Himmel 
gesandt wurden, damit Gottes reichster Segen auf die 
Neuvermählten herabströme. In der Reihe der Gratu- 
aus Marmor vom „Schwarzen See" bei St. Wolf 
gang. In dem Ueberbaue des Schrankes befindet sich 
ein Rundbogen, den die Jnitialien der Braut in Gold 
von der erzherzoglichen Krone überragt zieren. Die 
Thüren zeigen kunstvolles Schnitzwerk in Ebenholz mit 
der Jahreszahl 1890 in Gold. Die zwei Thürfüllungen 
tragen Gemälde von Gottfried Seelos, von denen eines 
das Wahrzeichen Ischls, den Kreuzstein in der Traun, 
in Morgenstimmung, das andere eine Ansicht der Jschler 
Pfarrkirche, oberhalb der kaiserlichen Villa gesehen, 
mit der Kaiser Franz Josefs-Warte und dem Dach 
stein im Hintergründe darstellt. Der ganze Schrein 
ist nach einem Entwürfe des Professors Hans Greil, 
Leiters der Fachschule in Ebensee, von dem Jschler 
Kunsttischler Heinrich Scherb ausgeführt worden. 
Ansicht von Ifchk (nach einem Oelgemälde). 
lanten ist an erster Stelle zu erwähnen eine Depu 
tation der Gemeinde-Vertretung von Ischl, 
bestehend aus den Herren: Bürgermeister Franz Koch, 
Vice-Bürgermeister Scheiring, den Gemeinderäthen 
Franz Leithner und Johann Walter und den 
Gemeindeausschüsien Canonicus Franz Weinmayr 
und Heinrich Gottwald. Diese Deputation, welche 
von Ihrer kais. Hoheit der Frau Erzherzogin Marie 
Valerie im Beisein der Kammervorsteherin Excellenz 
Gräfin Kornis am 28. Juli, 2 Uhr nachmittags, 
in der kaiserlichen Villa empfangen wurde, überbrachte 
der hohen Braut das Hochzeitsgeschenk der Gemeinde 
Ischl. Dasselbe besteht in einem Zierschrank aus Eben 
holz mit Elfenbein-Einlagen und mit kleinen Säulen 
Nach der Gratulation, in welcher der Bürger 
meister mit den Glückwünschen den Dank der Gemeinde 
Ischl für das Wohlwollen, mit welchem Ihre k. und k. 
Hoheit Ischl und seine Bewohner seit Jahren beglückt, 
verknüpfte, besichtigte die Erzherzogin den Schrank 
eingehend, gab ihrer Bewunderung über die kunstvolle 
Arbeit und ihrer aufrichtigsten Freude in den wärmsten 
Worten Ausdruck und bemerkte, dass sie den Schrank 
in ihr neues Heim mitnehmen werde. Zu wieder- 
holtenmalen äußerte sie, dass sie stets gerne in Ischl 
geweilt und gerne auch hieher zurückkehren werde, 
versicherte die Deputation und ganz Ischl ihrer fort 
dauernden Huld und Gnade und beauftragte den 
Bürgermeister, ihren Dank für das schöne Geschenk 
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