Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1886 (1886)

* Unrichtig häufig „Grummet" geschrieben. 
Farben der .Grönländer der österreichisch-ungarischen Monarchie. 
Kroatien weiß-roth 
Lodomerien blau-weiß-roth. 
Mahren g old-roth. 
Nieder-Oesterreich b l a u - g o l d. 
Ober-Oesterreich weitz-roth. 
Salzburg roth-weiß. 
Schlesien gold-schwarz. 
Serbische Woiwodschaft weiß-roth-blau. 
Siebenbürgen b l a u - r o t h - g o l d. 
Die Farbe des österreichischen Kaisertumes ist schwarz-gelb. 
Die Farbe des preussischen Königshauses dagen ist schwarz-weiß. 
Die Farben Bayerns (Kaiserin) sind weiß-blau. 
Die Farben Belgiens (Kronprinzessin) sind (quer getheilt von oben nach unten) 
Die Revolutionsfarben des 48ger Jahres sind (längs getheilt): schwarz-roth 
Böhmen roth-weiß. 
Bukowina blau-roth. 
Dalmatien blau-gold. 
Friaul blau-gold. 
Galizien blau-roth. 
Jllyrien blau-gold. 
Istrien gold-roth-blau. 
Kärnten roth-weiß. 
Kram weiß-blau. 
Slavonien blau-weiß-grün. 
Steiermark g r ü n - w e i ß. 
Tyrol weiß-roth. 
Triest roth-weiß-roth. 
Ungarn roth-weiß-grün. 
Vorarlberg roth-weiß. 
Windische Mark weiß-schwarz-roth. 
Wien, Residenzstadt, roth-weiß. 
schwarz-roth-gelb. 
-gold. 
Landwirthschaftlicher Hauskalender. 
Januar. Klee und Leinsamen ist in den kältesten Tagen 
zu dreschen. — Das Thauwasser ist von den Saaten abzuleiten; 
der ausgefahrene Dünger ist zu streuen. — Auf Wiesen entfernt 
man die Ameisenhaufen, räumt die Abzugsgräben und rodet Ge 
sträuch aus. — Man gebe reichliche Streu und halte die Ställe 
warm. — Die Obstbäume werden ausgeputzt und beschnitten; 
Raupennester vertilgt; Spalierobst mit Strohmatten bedeckt. 
Februar. Bei Thauwetter durchgehe man die Felder, 
räume die zugefallenen Wasserfurchen aus und verschaffe dem 
Wasser Abfluß. — Sind auf den Wiesen die Gräben noch nicht 
gehoben, so muß es jetzt geschehen. — Schafe, welche im Juli 
lammen sollen, sind jetzt zu paaren. — Man bepflanzt Weide 
plätze, Flußufer u. dgl. mit Pappeln, Erlen, Weiden, Ulmen und 
Akazien und verwahre sie mit Pfählen und Dornen. 
März. Man egge bei trockener Witterung die Weizen- 
und Kleefelder und lese von letzteren die Steine ab. — Bei 
günstiger Witterung werden Sommerroggen, Erbsen, Bohnen, 
Wicken gesüet. — Auf den Wiesen sind die Maulwurfshaufen 
und andere Unebenheiten zu beseitigen und überhaupt alle fremden 
Dinge zu entfernen. 
April. Wenn die Obstbäume blühen, ist die beste Bleich 
zeit. — Auf dem Schüttboden muß man das Getreide öfters 
umschaufeln. — Sommerweizen, Gerste, Kleefarnen, Waid, Hanf 
und Lein werden gesäet und Kartoffeln gelegt. — Die Saatfelder, auf 
welchen der Frost viele Pflanzen emporgezogen hat, sind zu walzen. 
Mai. Bei trockener Witterung werden die Sommersaaten 
gewalzt. — Es kann nun mit der Grünfütterung nach und nach 
begonnen werden; die Schafe werden gewaschen und geschoren. 
— Die veredelten Bäume sind fleißig zu begießen. — Auf die 
Raupen muß man emsig Jagd machen. — Verpflanzt werden 
Mangold und Salat; die Mistbeeten werden immer mehr gelüftet. 
Juni. Es werden Kohl und Rüben gepflanzt, Kartoffel-, 
Mais- und Bohnenfelder geeggt, die Hirse gejätet und behackt. 
— Zwei- und dreischürige Wiesen werden gemäht. — Da die 
Grünfütterung im vollen Gange ist, muß man reichlich einstreuen, 
oft ausmisten und die Thiere sehr reinlich halten. — Herunter 
hängende Weinreben werden angebunden, unfruchtbare Seiten 
reben abgeschnitten. 
Juli. Zu Anfang des Monats füllt die Raps- und Rüb 
senernte, zu Ende des Monats wird in der Regel der Roggen 
geschnitten. — Es wird Winterraps gesäet und das Brachfeld 
gepflügt, — Die Lämmer dürfen nicht bei Regenwetter ausge 
trieben werden. — Man macht Kapaunen und Poularden. 
August. Brunnen und Wasserleitungen sind zu reinigen. 
— Sommerobst wird getrocknet und eingemacht. — Die Ernte 
wird fortgesetzt in Weizen, Hafer, Gerste und Sommerfrüchten. 
— Ein- und dreischürige Wiesen werden gemäht. 
September. Es wird gedroschen; Kraut eingelegt. — 
Die Oefen werden in Stand gesetzt. - Es wird Rübsen, Roggen, 
Weizen gesäet. — Es wird Klee gemüht und getrocknet. — Der 
Hopfen wird geerntet. — Die Grünmaht* wird beendet. — Zu 
Ende des Monates kann man das Rindvieh auf den Wiesen 
weiden. — Es beginnt die Holzfällung. 
Oktober. Es wird Roggen und Weizen gesäet; Stoppel 
felder werden gepflügt, Dünger zu Früchten für das nächste Jahr 
gefahren. — Die Kartoffelernte wird womöglich beendet. — Man 
muß öfter nach dem geernteten Hopfen sehen, damit er sich nicht 
erhitzt. — Man muß allmälig von der Sommer- zur Winterfütter 
ung übergehen und früh vor dem Austreiben etwas Trocken 
futter im Stalle geben. 
November. Es wird Sauerkraut eingemacht. — Mit 
dem Dreschen wird fortgefahren. — Brunnen und Wasserleitungen 
sind mit Stroh einzubinden und mit Mist zu bedecken. — Die 
etwa noch im Felde stehenden Rüben sind auszunehmen. — Die 
Thiere hütet man vor Erkältung und hält desshalb die Ställe 
warm. — Man umgräbt und düngt die Bäume. 
Dezember. Die Verrichtungen im Hause sind wie im 
November. — Die Kellerlöcher muß man mit Mist bedecken und 
die Thüren mit Stroh verstopfen. — Auf dem Getreideboden 
verwahre man Fenster und Läden gut, damit es nicht hineinschneit. 
A. — Abt. Ä.— Äbtissin, Ap. — Apostel, 
Ap.-Sch. — Apostel-Schüler. 
B. — Bischof, Bek. — Bekenner, Büss. — 
Büsserin, Br. — Bauer. 
c. =± circa — um das Jahr. 
EB. = Erzbischof, Eins. — Einsiedler. 
Das Sternchen * kennzeichnet jene 
nur eine einmalige Sättigung gestattet ist. — 
sind. — Beide Zeichen: Kreuz und Stern fl* 
malige Sättigung verboten sind. 
Abkürzungen 
wie sie im Festkalender vorkommen: 
Fr. — Frater (Mönch). 
I. — Jungfrau, Jes. — Jesuit. 
K. — König oder Königin, Kais. — Kaiser- 
oder Kaiserin, Kl. — Kirchenlehrer, 
KV. — Kirchenvater. 
M. — Martyr. 
Ordst. — Ordensstifter, Of. — Offizier. 
P.—Papst, Pr. —Priester, Pfr.— Pfarrer. 
W. — Witwe. 
fl hinter dem Namen — gestorben. 
Fasttage in der Linzer Diöcese, an denen Fleischspeisen zwar erlaubt, aber des Tages 
- Das Kreuz fl bezeichnet die Abstinenztage, an welchen nur die Fleischspeisen verboten 
geben jene gebotenen Fasttage an, an denen sowohl die Fleischspeisen, als die mehr-
	        
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