Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1886 (1886)

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der hl. Exercitien theilhaftig werden zu taffen, erbaute 
sie an ihrem Schlaffe zu Ebenzweyer ein großartiges 
Exercitienhaus, dessen zeitliche Besorgung sie den dort 
schon anwesenden Schwestern vom hl. Carl Borro- 
mäus anwies, die geistliche Leitung aber ebenfalls den 
PP. Redemptoristen in Puchheim übertrug. Wie po 
pulär aber auch mit welchem Nutzen diese Exercitien 
sind, zeigt die große Betheiligung: in Ebenzweyer haben 
seit dem Jahre 1872 bis Ende Juni 1885 gegen 
14244 Frauen und Jungfrauen, dagegen in Puchheim 
seit dem Bestände des Klosters 16197 Männer und 
Jünglinge die hl. Exercitien mitgemacht. An diesen Exer 
citien betheiligten sich nicht blos Einheimische von Ober 
österreich, sondern auch viele von Unterösterreich, Salz 
burg, Böhmen und aus den fernsten Gegenden von Bayern. 
Die große Schlosskapelle in Puchheim birgt seit 
dem Jahre 1870 ein getreues Abbild des wunder- 
thätigen Muttergottes-Bildes Unserer liebenFrau 
von der immerwährenden Hilfe, welches in der 
St. Alphonsuskirche in Rom verehrt wird. Seitdem dieses 
Bild in der Schlosskapelle zur Verehrung ausgestellt 
ist, ist Puchheim durch die Andacht der Gläubigen und 
durch viele wunderbare Gebetserhörungen vor dem 
Bilde gleichsam zu einer Wallfahrtskirche geworden. — 
Wer erinnert sich nicht da an das großartige Fest, 
das alle Jahre am Sonntag vor dem 24. Juni 
gefeiert wird? An die Tausende von Gläubigen, die 
am Feste unserer lieben Frau nach Puchheim gepilgert 
sind? — Wer erinnert sich nicht an die großartige 
Procession, die Nachmittags desselben Tages gehalten 
wird, wobei das Gnadenbild von Priestern herum 
getragen wird? — 10, 12 und mehr Jungfrauen 
bündnisse der Umgegend selbst von Linz, Tausende von 
Männern und Frauen begleiten jährlich dieses Gnaden 
bild, während noch mehr Tausende den imposanten 
Zug betrachten. Wahrhaftig, der hochselige unvergess 
liche Bischof von Linz, Franz Josef Rudigier, hatte 
Recht, als er im Jahre 1883 in eigener Person die 
Procession leitete, dass dieses Fest unserer lieben Frau 
von der immerwährenden Hilfe bereits zu einem 
Landesfest geworden ist. Sein frommes Herz hüpfte 
freudig auf, wenn er die liebe Gottesmutter von so 
vielen Tausenden seiner lieben Diöcesanen loben und 
preisen sah, da sein Herz voll Liebe gegen die Himmels 
königin erfüllt war. 
Und nun, lieber Leser, hat dir der Kalender 
mann eine kleine Geschichte von dem oft genannten 
Puchheim gegeben. Hast du es aber noch nicht gesehen, 
so bieten dir die Eisenbahnen eine billige Gelegenheit 
wohl nicht die frühere Schönheit und Herrlichkeit, aber 
doch den inneren Glanz ein wenig anzusehen, und viel 
leicht manche Gnade von der Mutter der immerwähren 
den Hilfe mit nach Hause zu nehmen aus 
Hnchtzeim. —r. 
Guatä Ml) für d' Weiliä?> 
Weibä! thoats ös wohl bedenkä 
Sollt enk engä Stand nöt krankn 
Müassts halt ä hübsch thoan däna. 
Engä Trachten, Thoan und Dichten 
Müassts vor alln auf fc>' Wirthschaft richten, 
Denn zu den säds Weibä worn. 
Helfts ’n Mann fein fleißi hausen, 
Brävi Katzen thoan gern mausen, 
Brävi Weibä feirn nöt gern. 
Schenä is, ös sitzt's bein Rockä, 
Als wanns dastehts wir ä Dockä, 
Dockän sänd ä Kindägspiel. 
Wissts, dass scheu sads, um so bössä, 
Säds nur nöt wia b f Schlidnrössä, 
Lassts enk nöt auf t>' Eisbahn führn. 
Säds nöt z'husi und nöt z'schnidi! 
Schenä is, ös säds scheu gsitti 
Und führts enk manierli auf. 
Lustbarkeiten, scheni Gwändä, 
Spitzen und Gärnirn und Bändä 
Bringän ä koan Braot ins Haus; 
Machäts gern än'n Kren zu Zeiten, 
Machten fein nöt untän Leuten — 
Reibts'n in dä Stubn dähoam. 
l)'Liabäffärn dö müassts vägössen, 
Denn dö bringän Haar ins Össen 
Und dös Ding väthuat ön Gschmah; 
Nimmt si aft da Mann än'n Grausen 
tXub suacht außän Haus ä Jausen, 
Kinnts eahm's nöt für übel habn. 
Ghalis enk s'Herzerl als ä reini, 
Lassts nix außi und nix eini, 
& Gwissen, dös lassts Schildwach stehen! 
D' Nadan thoan si freili häuteln, 
Und ä Apfel lasst si späuteln, 
Abä s'Herz däleidt dös nöt. 
Säds ä fein nöt eifäsüchti, 
Denn das is amal ganz richti, 
Dass dämit nix ausgricht is; 
Will da Mann än'n Schlankl machä, 
Hilft enk s' Woan'n soviel wias Lachä, — 
Bräven Weibän macht er koan'n. 
Hat ä seine Ränd und Flausen, 
Na — so lassts'n rödn und hausen. 
Oder losen — wanns'n gfreut; 
Säds scheu städ und lassts eahms gelten, 
Lassts' n kritisirn und schelten! — 
Allweil fort däwährt ä's nöt. 
Lassts 'n Herr sein, lassts eahm t)' Hosen, 
Wird eahm s' Feuerl schan väglosen, 
Lögts nur koan'n neu'n Brand däzua. 
Thoats nöt streitn, laun und tückä, 
Thoats eahm liabä d'Hosen flickä, 
Solche Stich sänd Trümpf in Gspiel.
	        
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