Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1886 (1886)

Für die Stiftung hatte der Kaplan jährlich 104 Messen 
zu lesen, die übrigen waren frei, doch musste der 
Kaplan jede Woche mehrmal in der Kapelle zu Puch 
heim Messe lesen, an Sonn- und Festtagen den Früh 
gottesdienst mit einer kurzen Christenlehre halten. 
Nach dem Jahre 1788 kam Puchheim in den 
Besitz des Grafen von Fuchs. Graf Fuchs behauptete 
1792, dass er das Stiftungs-Capital der Kaplanei 
von Puchheim nicht erhalten habe, und suchte demnach 
die Hälfte der Unterstütznngskosten des Kaplans auf 
das Stift St. Florian zu wälzen. Die Regierung de- 
cretirte auch wirklich, dass der Schlosskaplan zu Puch 
heim als Hilfspriester von Attnang anzusehen sei und 
dass ihm das Stift St. Florian dafür 200 fl. jähr 
lich bezahlen soll. Selbstverständlich protestierte das 
Stift, weil die Seelenzahl (892) von Attnang keines 
Hilfspriesters nöthig habe, was auch von der Regie 
rung anerkannt wurde. Das nahe von hier, in Moos 
(Rnitzenmoos), gelegene Pastorat trat am 13. Au 
gust 1782 in's Leben. Der erste Prediger hieß Johann 
Gottlieb Fritschler. 
Ignaz Graf von Fuchs starb 1838, und Puch 
heim kam durch Kauf an Seine königl. Hoheit Erz 
herzog Maximilian von Oesterreich-Este, Großmeister 
des deutschen Ritterordens. 
Von der vielgepriesenen Herrlichkeit Puchheims 
blieb nur noch ein schwacher Schatten übrig. Dafür 
wollte aber der Erzherzog Maximilian die 
innere Schönheit, nämlich die geistige, einigermaßen 
herstellen. Als das Oberhaupt eines geistlichen Ordens 
wollte er Puchheim zu einem Ordenshause umwandeln, 
darum übergab er das Schloss Puchheim im Jähre 
1851 der Congregation des allerheiligsten Erlösers, 
gestiftet vom hl. Alphonsus Maria von Liguori, mit 
dem Vorbehalt einiger Zimmer für sich und seine 
Erbin. Die Priester der Congregation sollten sich nach 
dem Willen ihres hl. Ordensstifters vorzüglich den Missi 
onen und Exercitien widmen, deren Nutzen er an sich 
selbst erfahren hatte. Der letzte Beneficiat, Herr Ignaz 
Rath, der schon seit 40 Jahren in Puchheim verweilte, 
sollte bis zu seinem Tode daselbst verbleiben, auch die 
Einkünfte des Beneficiums ungeschmälert genießen, die 
der hochherzige Erzherzog aus seiner Casse bestritt, da 
das Stiftungscapital des Beneficiums verschwunden war. 
Jedoch sollte der Rector der Redemptoristen daselbst 
die Leitung des Gottesdimstes übernehmen. Wie sehr 
die Redemptoristen der Absicht des nun hochseligen 
Erzherzogs entsprachen, zeigen die 224 Missionen und 
139 Missions-Erneuerungen in Oberösterreich und in 
km Nachbarlande Salzburg, die von Puchheim aus 
bisher gehalten wurden. 
Nach dem Tode des Herrn Erzherzogs Maxi 
milian erbte Ihre königl. Hoheit Maria Theresia, 
Erzherzogin von Oesterreich-Este und Gräfin von 
Chambord, Ebenzweyer und Puchheim. Diese erlauchte 
Frau, den Gesinnungen ihres hochseligen Onkels folgend, 
bestätigte alle Verfügungen, ja in ihrem Edelmuth 
und in ihrer Freigebigkeit gieng sie noch weiter. Um 
der Pfarrgemeinde Attnang die Baukosten einer neuen 
Schule zu ersparen, ließ sie einen Theil der Wirt 
schaftsgebäude in Puchheim zu einer dreiclassigen 
Mädchenschule nach den neuen Anforderungen der 
Schulgesetze umbauen, berief die Ehrw. Schulschwestern 
von Vöcklabruck zur Leitung derselben, und übertrug 
den Religionsunterricht den PP. Redemptoristen. Noch 
mehr! Um auch das weibliche Geschlecht der Gnaden 
/ 'UulHHöirn (von Westen). - 
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