Für die Stiftung hatte der Kaplan jährlich 104 Messen
zu lesen, die übrigen waren frei, doch musste der
Kaplan jede Woche mehrmal in der Kapelle zu Puch
heim Messe lesen, an Sonn- und Festtagen den Früh
gottesdienst mit einer kurzen Christenlehre halten.
Nach dem Jahre 1788 kam Puchheim in den
Besitz des Grafen von Fuchs. Graf Fuchs behauptete
1792, dass er das Stiftungs-Capital der Kaplanei
von Puchheim nicht erhalten habe, und suchte demnach
die Hälfte der Unterstütznngskosten des Kaplans auf
das Stift St. Florian zu wälzen. Die Regierung de-
cretirte auch wirklich, dass der Schlosskaplan zu Puch
heim als Hilfspriester von Attnang anzusehen sei und
dass ihm das Stift St. Florian dafür 200 fl. jähr
lich bezahlen soll. Selbstverständlich protestierte das
Stift, weil die Seelenzahl (892) von Attnang keines
Hilfspriesters nöthig habe, was auch von der Regie
rung anerkannt wurde. Das nahe von hier, in Moos
(Rnitzenmoos), gelegene Pastorat trat am 13. Au
gust 1782 in's Leben. Der erste Prediger hieß Johann
Gottlieb Fritschler.
Ignaz Graf von Fuchs starb 1838, und Puch
heim kam durch Kauf an Seine königl. Hoheit Erz
herzog Maximilian von Oesterreich-Este, Großmeister
des deutschen Ritterordens.
Von der vielgepriesenen Herrlichkeit Puchheims
blieb nur noch ein schwacher Schatten übrig. Dafür
wollte aber der Erzherzog Maximilian die
innere Schönheit, nämlich die geistige, einigermaßen
herstellen. Als das Oberhaupt eines geistlichen Ordens
wollte er Puchheim zu einem Ordenshause umwandeln,
darum übergab er das Schloss Puchheim im Jähre
1851 der Congregation des allerheiligsten Erlösers,
gestiftet vom hl. Alphonsus Maria von Liguori, mit
dem Vorbehalt einiger Zimmer für sich und seine
Erbin. Die Priester der Congregation sollten sich nach
dem Willen ihres hl. Ordensstifters vorzüglich den Missi
onen und Exercitien widmen, deren Nutzen er an sich
selbst erfahren hatte. Der letzte Beneficiat, Herr Ignaz
Rath, der schon seit 40 Jahren in Puchheim verweilte,
sollte bis zu seinem Tode daselbst verbleiben, auch die
Einkünfte des Beneficiums ungeschmälert genießen, die
der hochherzige Erzherzog aus seiner Casse bestritt, da
das Stiftungscapital des Beneficiums verschwunden war.
Jedoch sollte der Rector der Redemptoristen daselbst
die Leitung des Gottesdimstes übernehmen. Wie sehr
die Redemptoristen der Absicht des nun hochseligen
Erzherzogs entsprachen, zeigen die 224 Missionen und
139 Missions-Erneuerungen in Oberösterreich und in
km Nachbarlande Salzburg, die von Puchheim aus
bisher gehalten wurden.
Nach dem Tode des Herrn Erzherzogs Maxi
milian erbte Ihre königl. Hoheit Maria Theresia,
Erzherzogin von Oesterreich-Este und Gräfin von
Chambord, Ebenzweyer und Puchheim. Diese erlauchte
Frau, den Gesinnungen ihres hochseligen Onkels folgend,
bestätigte alle Verfügungen, ja in ihrem Edelmuth
und in ihrer Freigebigkeit gieng sie noch weiter. Um
der Pfarrgemeinde Attnang die Baukosten einer neuen
Schule zu ersparen, ließ sie einen Theil der Wirt
schaftsgebäude in Puchheim zu einer dreiclassigen
Mädchenschule nach den neuen Anforderungen der
Schulgesetze umbauen, berief die Ehrw. Schulschwestern
von Vöcklabruck zur Leitung derselben, und übertrug
den Religionsunterricht den PP. Redemptoristen. Noch
mehr! Um auch das weibliche Geschlecht der Gnaden
/ 'UulHHöirn (von Westen). -
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